The Investigators of Arkham Horror

25.02.2018 von Marcus Pohlmann

The Investigators of Arkham Horror

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Format: Hardcover

Seiten: 264

Erscheinungsdatum: 26.12.2016

Sprache: Englisch

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Mittlerweile gehört die Arkham Horror-Serie sicherlich zu den umfangreichsten und erfolgreichsten Spielen im Portfolio des US-amerikanischen Verlages Fantasy Flight Games. Verschiedene Brett-, Karten-, und Würfelspiele lassen die Spieler auf unterschiedlichsten Ebenen gegen die Schrecken des Cthulhu-Mythos antreten. Allen Ableger der Serie ist dabei gemein, dass die Spieler in die Rolle vorgefertigter Charaktere schlüpfen. War der Hintergrund dieser Investigatoren bisher nur auf wenige Zeilen Kartentext beschränkt, macht sich der Hardcover-Band The Investigators of Arkham Horror daran, diese Charaktere genauer zu betrachten.

Für den Fall, dass einer unserer Leser nichts mit Arkham Horror oder Cthulhu anfangen kann, gibt es hier eine kurze Rezension zu einem Spiel der Serie. Vereinfacht gesagt, geht es darum, dass in den 1920er Jahren verschiedene Kulte versuchen alte Gottheiten, teilweise außerirdischen Ursprungs, zu erwecken und Tod, Wahnsinn und Verderben über die Menschheit zu bringen. Die Investigatoren stellen sich dieser weltweiten Bedrohung entgegen, bekämpfen die Großen Alten (so werden diese Gottheiten meist genannt) und verhindern, dass Tore in andere Daseinsebenen geöffnet werden.

Jeder der über 50 Einträge ähnelt sich im Aufbau: Nach dem Namen der Person und deren Berufsbezeichnung, folgt die eigentliche Hintergrundgeschichte. Diese nimmt manchmal die Form von Tagebucheintragungen oder Aktennotizen an, wird gelegentlich von einem Ich-Erzähler wiedergegeben oder in Form eines Dialoges präsentiert. Allerdings überwiegen ganz gewöhnliche Kurzgeschichten, in denen der Autor die Ereignisse als Außenstehender erzählt. Zu jedem Eintrag gehört natürlich ein Bild des jeweiligen Investigators. Ergänzend kommen noch großformatige Illustrationen mit Bezug zur Geschichte dazu. Die meisten Einträge haben eine Länge von vier bis fünf Seiten, wobei sich Text und Bildmaterial in etwa die Waage halten.
Zentraler Ort der meisten Geschichten in diesem Band ist die (fiktive) Stadt Arkham in Neu-England – ausführlich beschrieben und erdacht von H.P. Lovecraft. In dieser Stadt ereignen sich merkwürdige Dinge und unter der biederen Fassade lauern schreckliche Geheimnisse.
Ganz gleich ob die Köchin Zoey Samaras entdeckt, dass die kleinwüchsigen Menschen im Restaurant gegenüber Menschenfleisch servieren, die Nachtclub-Sängerin Marie Lambeau mit ihren Liedern die Gäste in der Bar beeinflussen kann oder der Ex-Knacki „Skids“ O’Toole etwas mit dem Diebstahl von äußerst exotischem Schmuck zu tun hat. Obwohl Arkham der Hauptschauplatz dieses Bandes (und der meisten Spiele) ist, machen die Autoren häufig Abstecher zu anderen Lokalitäten. So führt Leo Anderson beispielsweise eine Expedition nach Ponape, auf der Suche nach versunkenen Ruinen einer alten Kultur. Der Priester Mateo stößt dagegen in Südamerika auf die Vertreter eines Schlangenkultes und wird Zeuge wie sich Menschen in Reptilien verwandeln. Auch in ägyptischen Grabmälern existieren die Diener der Großen Alten, wie der Abenteurer Monterey Jack auf der Suche nach wertvollen Artefakten feststellen muss. Einige der Geschichten, beispielsweise die vom Wanderarbeiter Wilson Richards, beschränken sich nur auf Andeutungen blasphemischer Schrecken, während andere ihre Protagonisten direkt mit dem Grauen des Cthulhu-Mythos konfrontieren; so wie die Schauspielerin Lola Hayes, die dem König in Gelb gegenübersteht.
Neben zwei Einleitungen und dem Inhaltsverzeichnis enthält der Band noch einen Index, der nicht nur die Charaktere selbst listet, sondern auch andere Personen, Orte, Gegenstände und Kreaturen, die den Spielen der Arkham Horror-Serie vorkommen. Schließlich zählen die Credits am Ende des Bandes die beteiligten Künstler mit ihren jeweiligen Illustrationen auf.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob in The Investigators of Arkham Horror alle Charaktere enthalten sind, die auch einen Auftritt in den verschiedenen Spielen haben. Auf jeden Fall bekommt der Leser hier einen tieferen Einblick in den Hintergrund seiner liebsten Investigatoren – vor allem, aus welchem Grund sie sich der Bedrohung durch den Cthulhu-Mythos entgegen stellen. Die Kurzgeschichten sind in Stil und Stimmung völlig unterschiedlich, aber immer in einer beklemmenden Atmosphäre gehalten, in denen das Grauen jederzeit zuschlagen kann – und dies auch häufig tut.
Dabei ist der Band keine reine Sammlung von Kurzgeschichten, sondern kann durchaus als Artbook durchgehen. Viele der schon vom Spielmaterial bekannten Motive werden hier in einem deutlich größeren Format präsentiert. In jedem Eintrag ist das Portrait des jeweiligen Charakters enthalten, aber es gibt auch stimmige Hintergründe, finstere Bauwerke und abscheuliche Kreaturen zu sehen. Dazu kommen noch Ausschnitte aus Krankenakten, Zeitungen und Polizeiberichten oder Fragmente von Mythos-Büchern, bedeckt mit obskuren Schriftzeichen und Diagrammen. Druck und Verarbeitung des Bandes geben keinen Grund zur Kritik; allerdings klebten bei meinem Rezensionsexemplar die Seiten leicht zusammen.

Mit The Investigators of Arkham Horror bekommt der Leser sowohl einige unterhaltsame Kurzgeschichten als auch einen fantastischen Bildband. Für Fans der Spieleserie und Anhänger des Cthulhu-Mythos fraglos eine lohnende Investition.

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