Okko 2 – Das Buch der Erde

16.05.2012 von Marcus Pohlmann

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ISBN: 3551767967

Format: Softcover

Seiten: 104

Preis: 19,90

Erscheinungsdatum: 30.07.2009

Sprache: Deutsch

Der zweite Teil, Das Buch der Erde, der Reihe von Carlsen Comics um den Dämonenjäger Okko und seine Begleiter beginnt mit einem, mittlerweile zum Mönch gewordenen, Tikku der mit seinem Schüler durch die Welt zieht und wehmütig auf seine damaligen Abenteuer mit dem Ronin zurückschaut und die Schauplätze der früheren Kämpfe besucht.

Nachdem im ersten Teil ein Vampirpaar von Okko und seinen Gefährten vernichtet wurde, kamen sie dennoch zu spät um ihr eigentliches Ziel, die Befreiung der Geisha Kleiner Karpfen, zu erreichen. Schließlich kehrt die Gruppe den Inseln und dem durch Kriege und Seuchen verwüsteten, Flachland den Rücken und macht sich auf den Weg durch die Berge in friedlichere Länder. Auf der Suche nach einem Führer durch die winterliche Bergwelt finden sich Okko und seine Begleiter in der Stadt Bakuyaku wieder in der es von Reisenden und allerlei zwielichtigem Gesindel wimmelt. Eher zufällig geraten sie während einer Feier in den Strudel der Ereignisse, als ein tödlich verwundeter Bote ihnen eine Botschaft an seine Herrin übergibt. Auf der Jagd nach dem Mörder des Boten treffen sie auf mysteriöse Mönche, die mit ihren magischen Fähigkeiten selbst den nahezu unbesiegbaren Noburo zu Fall bringen. Zusammen mit ihrer Bergführerin Sturmwind macht sich die kleine Gruppe auf, mehr über die Mönche herauszufinden und die Botschaft des Toten zu überbringen. Während sie die sieben, in den Bergen versteckten Klöster besuchen, erfahren sie noch von der Existenz eines achten, geheimen Klosters, dessen Mönche sich der Sammlung uralten Wissens verschrieben haben. Auch bekommt der Leser hier einen tieferen Einblick in die Vorgeschichte des Mönchs Noshin und findet Informationen über die Welt von Pajan. Schließlich stoßen sie in einer abgelegenen Waldhütte auf die Empfängerin der Botschaft, die Samurai Setzuka, die mit zwei Begleitern und dem Rattenwesen Nuuk ebenfalls auf der Suche nach dem Kloster ist. Hier kommt es zu einer erneuten Konfrontation mit den gefährlichen Mönchen, ihren untoten Sklaven und einem gewaltigen Baumdämon. Nach herben Verlusten gelingt es der Gruppe schließlich in das verlassene Kloster vorzudringen und mehr über den geheimnisvollen Orden unter dem Zeichen des Raben und dessen Zielen zu erfahren. In einem gewagten Unternehmen gelingt es Okko in das Kloster des Ordens einzudringen und noch mehr Informationen zu sammeln. Um die untote Invasionsarmee und ihre Führer schließlich aufzuhalten entschließen sich die Dämonenjäger für ein aussichtsloses Gefecht in einem abgelegenen Außenposten, der einen wichtigen Pass bewacht.

Okko – Das Buch der Erde schafft es, das hohe Niveau des Vorgängers zu halten und kann dazu noch mit einigen neuen und unverbrauchten Ideen aufwarten. Wie schon im ersten Teil sind Zeichnungen, Farbwahl und Story hervorragend aufeinander abgestimmt. Allerdings wird neben der eigentlichen Geschichte hier auch noch viel Wert auf die Beziehungen der Charaktere untereinander und zu ihrer Umwelt gelegt. War dieses Element im Buch des Wassers nur ansatzweise zu sehen, so trägt es hier viel zur Dynamik der Geschichte bei und verleiht den Figuren noch mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit. Die verschiedenen Mönchsorden mit ihren unterschiedlichen Ansichten sind gut umgesetzt und lockern die an sich finstere Geschichte etwas auf. Dazu kommen die Szenen in der Stadt mit ihren Marktständen, dem Festumzug und den Kneipen, die der Geschichte Leben einhauchen und beweisen, dass es trotz allem Elend noch Grund zum Feiern gibt. Durch die vielen Details kann sich der Leser ein gutes Bild vom Leben im mittelalterlichen Pajan machen kann und erfährt auch ein wenig über die normalen Bewohner. Auch das Rattenwesen Nuuk ist eine Bereicherung und für den einen oder anderen Lacher gut. Demgegenüber stehen umfangreiche Schlachtszenen in denen sämtliche Register der Kriegskunst und Magie gezogen werden und einen wirkungsvollen Kontrast zu den ehrenhaften Duellen aus dem ersten Teil bilden. Hier geht es weniger um Ruhm und Ehre als um das nackte Überleben. Der Plot der Story ist auch diesmal recht einfach gehalten, entwickelt dann aber doch genug Tiefgang um den Leser in seinen Bann zu ziehen. Grade die Tatsache, dass die Bösen nicht einfach nur aus Prinzip böse sind sondern im Grunde edle Motive haben, die im Laufe der Zeit korrumpiert wurden, verleiht der Geschichte grade zum Schluss einen bitteren Nachgeschmack.

Mit Okko – Das Buch der Erde ist es HUB geglückt sich nochmals gegenüber dem Vorgänger zu steigern. Wenn es ihm weiter gelingt auf diesem Niveau zu schreiben und zu zeichnen wird Okko sicherlich über kurz oder lang zu einem Klassiker unter den fantastischen Comics werden.

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