Noir – Loup-Garou

19.06.2019 von Marcus Pohlmann

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ISBN: 978-3957892195

Format: Hardcover

Seiten: 144

Preis: 14,95

Erscheinungsdatum: 24.10.2018

Sprache: Deutsch

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Langsam, aber stetig bauen Pegasus Press ihr Portfolio mit Spiele-Comics aus. Neben Geschichten um den berühmten Detektiv Sherlock Holmes sind es verschiedene Themenschwerpunkte, auf die der Verlag setzt. So richtet sich beispielsweise die Noir-Serie an eine eher erwachsene Leserschaft. Mit Loup-Garou legt der Friedberger Verlag den zweiten Band dieser Reihe vor. Angesiedelt in einem mittelalterlich-fantastischen Setting lässt das Buch den Lesern einen Zauberer-Gehilfen auf seinen Abenteuern begleiten.

Um was geht es?

Eoras ist eben jener Gehilfe und das Alter Ego des Spielers/Lesers. Weil seinem Meister Thedocred wichtige Zutaten für die Zubereitung einer Warzensalbe fehlen, muss der arme Eoras mitten in der Nacht in den Wald. Dort hat er eine beinahe fatale Begegnung mit einem Werwolf – der Jäger Salandar rettet ihn jedoch in letzter Sekunde. Die Freude über die Rettung ist jedoch nur von kurzer Dauer, da Eoras vom Werwolf infiziert wurde. Nun steht er selbst auf der Abschussliste des Jägers steht. Kurzentschlossen flieht der junge Mann in den Wald – verfolgt vom fanatischen Salandar. An dieser Stelle übernimmt der Spieler die Kontrolle über Eoras.

Wie bei vorangegangenen Spiele-Comics entscheidet der Leser, welchen Weg der Protagonist einschlägt und wie er agiert. Die meisten Bilder bieten dabei eine oder mehrere Auswahlmöglichkeiten an, liefern gelegentlich Rätsel und stellen den Spieler vor Entscheidungen. Auf einem Charakterbogen werden Ausrüstung, Erfahrungs- und Lebenspunkte, sowie andere wichtige Informationen über Eoras festgehalten. Auch unterschiedliche Fähigkeiten können erlernt werden, die gewisse Vorteile bringen. Eine Scheibe, unterteilt in sechs Abschnitte dient zur Ermittlung von zufälligen Zahlen – ein sechsseitiger Würfel tut es hier allerdings auch.

Bald, nachdem Eoras dem Jäger entkommen ist, trifft er auf Garolf. Dieser übernimmt die Rolle eines Mentors und liefert einige Erklärungen zum Hintergrund (sowie den Spielmechaniken). Wieder in seiner menschlichen Gestalt kehrt Eoras zurück nach Weissendorn. Hier muss er feststellen, dass sein Meister entführt und das Haus verwüstet wurde. Zu allem Überfluss grassiert eine Seuche in der Stadt, junge Männer sterben und Leichen verschwinden vom Friedhof. Durch seine Ermittlungen wird der junge Mann letztendlich immer tiefer in einen schwelenden Konflikt zwischen Werwolf- und Vampir-Clans hinein gezogen. Auch Salander hat noch den einen oder anderen Auftritt, bevor Eoras das Abenteuer (hoffentlich) zu einem guten Ende bringt.

Gehört der Comic ins Regal?

Wie bei nahezu allen Spiele-Comics oder Abenteuerspielbüchern ist die Handlung von Noir – Loup-Garou sehr gradlinig. Es gibt zwar die Möglichkeiten vom vorgegebenen Pfad ein wenig abzuweichen, doch letzten Endes ist klar, wohin die Reise geht. Das beeinträchtigt die spannende Story jedoch nicht, sondern erlaubt es, bei einem zweiten oder gar dritten Anlauf neue Wege einzuschlagen. Einige Plottwists, skurrile Charaktere und mehr oder minder subtiler Humor reichern die Geschichte an. Die Übergänge zwischen manchen Abschnitten wirken dabei etwas ruppig, allerdings stört dies nicht weiter den Gesamteindruck. Eigentlich soll sich die Noir-Serie an eine eher erwachsene Leserschaft richten, allerdings spricht nichts dagegen, dass sich auch jüngere Leser mit diesem Abenteuer beschäftigen.
Die Zeichnungen von 2D verbinden einen lustigen Comic-Stil mit (nicht übermäßig) gewalttätigen Szenen. Dies funktioniert sehr gut und passt zu den eher lockeren Texten von Moon. Häufig sind in den Bildern Hinweise, Gegenstände oder auch Nummern versteckt, so dass sich der Spieler jede Szene genau anschauen sollte. Die Produktionsqualität des Hardcover-Bandes lässt ebenfalls nichts zu wünschen übrig

Pegasus Spiele liefern auf ihrer Homepage weitere Informationen zu dem Band, zudem finden sich hier Download-Links für den Charakterbogen und die „Würfelscheibe“.

Noir – Loup-Garou ist zwar nicht so düster wie der Vorgänger, kann aber wirklich auf ganzer Linie überzeugen.

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