Der letzte Aufstand – Rojan Dizon

24.02.2017 von Johannes Heck

Rojan Dizon – Der letzte Aufstand. 3. Band der Trilogie

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ISBN: 978-3944544250

Format: E-Book

Preis: 3,99

Erscheinungsdatum: 05.12.2016

Sprache: Deutsch

Rojan Dizon Teil 3

Im letzten Band der Trilogie um den Schmerzmagier Rojan Dizon und die vertikale Stadt Mahala spitzt sich die Lage mehr und mehr zu. Der Konflikt mit den Storad eskaliert nun endgültig zum offenen Krieg und Rojan Dizon kämpft verzweifelt um die Rettung seiner Stadt. Die Stimmung des Romans nimmt dabei zuweilen schon depressive Züge an, wenn sich die Überlegenheit der Angreifer wieder einmal in neuen Rückschlägen manifestiert.

Der etwas pathetische Titel verspricht durchaus nicht zu viel. Knight führt ihre Figuren in einen letzten verzweifelten Kampf gegen die übermächtige Bedrohung durch die Storad. Mit Kanonen schießen diese die Stadtmauern sturmreif, während gleichzeitig in den Tunneln unter der Stadt gekämpft wird. Immer wieder brechen die Angreifer durch und jedes Mal hat man das Gefühl jetzt ist es endgültig aus. Die Lage wird immer verzweifelter und die Verluste immer unerträglicher. Doch selbst in dieser Lage bleibt noch Raum für Opportunismus und absurdes Verhalten. Die herrschende Klasse weigert sich beharrlich die Freiwilligen aus den unteren Ebenen zu bewaffnen, aus Angst die Unterdrückten könnten sich schlussendlich gegen ihre Unterdrücker wenden.

Auch im letzten Teil der Trilogie führt Francis Knight wieder neues Personal ein. Nachdem einige Figuren ganz oder teilweise aus dem Blickfeld verschwunden sind, werden noch weitere Schmerzmagier hinzugefügt. Neben einem hellsichtigen Jungen, ist dies vor allem eine junge Frau aus dem Stadtteil Mief. Diese Figur wirft auch die Frage auf, warum es praktisch keine weiblichen Schmerzmagier gibt. Hier erscheint es mir nun erstmals sehr auffällig, dass Knight großen Wert darauf zu legen scheint, starke weibliche Figuren in den Geschichten zu platzieren. Dies wäre kaum weiter auffällig, wenn die Damen nicht noch klischeehafter wirkten, als ihre männlichen Gegenstücke. Nach der psychisch gestörten Amazone und der undurchschaubaren Prostituierten bekommen wir es nun mit einer unerschrockenen Kampfmagierin zu tun.

Auffällig wird dies allerdings erst im Zusammenhang mit Rojan Dizon. Der angebliche Super-Macho wird ständig von irgendwelchen Frauen herumkommandiert, auch wenn eine davon seine kleine Schwester ist. Zudem entdeckt der Zyniker nicht nur seine selbstlose Art, sondern gibt sich bisweilen unerwartet sentimental und romantisch. Unter anderen Bedingungen ließe sich daraus gar eine romantische Komödie stricken, doch Hunger, Krieg und Kälte bieten zusammen mit den gestörten Persönlichkeiten nahezu aller Protagonisten keine gute Bühne dafür.

Inhaltlich rückt Der letzte Aufstand die Schmerzmagie noch einmal weiter in den Mittelpunkt. Die Magier setzen ihre Kräfte massiv im Kampf gegen die Storad ein und loten immer weiter ihre eigenen Grenzen aus. Mit dem Tod weiterer Protagonisten spitzt sich die Situation auch auf der persönlichen emotionalen Ebene immer weiter zu. Das Ende kommt dann ein wenig als ein Deus ex Machina daher, ist aber dennoch ganz brauchbar. Zumindest arbeitet Rojan emotional lange auf diesen allerletzten Ausweg hin und damit ist die Überraschung am Ende dann nicht ganz so groß.

Fazit

Der abschließende Roman der Trilogie um den Schmerzmagier Rojan Dizon und die vertikale Stadt Mahala gibt sich insgesamt etwas durchwachsen. Action steht hier deutlich mehr im Mittelpunkt und so wirkt die Geschichte bisweilen etwas gehetzt. Die fortwährend miserablen Bedingungen, unter denen die Figuren agieren, drücken irgendwann doch ein wenig auf die Stimmung. Zudem wirkt auch der Umgang mit den weiblichen Figuren auf mich bisweilen etwas platt. Das Ende hingegen hat mir trotz seiner etwas abrupten Art durchaus zugesagt. Für mich passt es in all seinen Konsequenzen gut in das Gesamtbild. Auch der der starke emotionale Stress der Hauptfiguren und Rojans buchstäblicher Weg ins Nichts sind starke Elemente, die sich durch den Roman ziehen. Alles in allem bringt Francis Knight ihre Trilogie so zu einem durchaus ordentlichen Ende.

Weitere Informationen

  • Titel der englischen Originalausgabe: Last to Rise
  • Übersetzung: Melanie Vogltanz
  • Coverbild: Tony Andreas Rudolph

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