Broken Sword – Das zerbrochene Schwert

12.02.2020 von Nils Schlieske

Broken Sword - Das zerbrochene Schwert

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ISBN: 978-3961880966

Format: Softcover

Seiten: 360

Preis: 13,95

Erscheinungsdatum: 23.09.2019

Sprache: Deutsch

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Poul Andersons Broken Sword ist ein blutrünstiges Spektakel zweier Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber sogar Welten verbinden.

Es beginnt mit einem Raubzug und einem Fluch. Eine Hexe verflucht den Eroberer Orm, nachdem er ihre gesamte Familie ausgelöscht hat. Er wird einen Sohn großziehen, der ihn töten wird. Einige Jahre später, die Raubzüge längst Geschichte, wird Orm ein Sohn geboren. In der Nacht der Geburt reitet der Elbengraf Imric durch die Menschenwelt und erfährt von der Hexe, dass Orms Sohn noch ungetauft und den Göttern noch nicht zugesprochen ist. Imric zögert nicht. Er entführt das Kind und tauscht es gegen einen Wechselbalg aus, den er mit einer gefangenen Trollfrau zeugt.

Orms richtiger Sohn Skafloc wächst fortan bei Elben in der Feenwelt auf, während das Wechselbalg Valgard bei Orm in der Menschenwelt lebt. Beide reifen zu geschickten Kämpfern, doch sind sie vollkommen verschieden. Während Skafloc gütig ist, mit Tieren spricht und der Natur verbunden, ist Valgard ein Schänder. Er mordet mit Vorliebe, verfällt in Wahn und Raserei und lehnt jeglichen Gott ab. Doch sind es die Götter selbst, die das Schicksal ins Spiel bringen. Sie schenken Skafloc das zerbrochene Schwert, das nur von einem Riesen – den Erzfeinden der Elben – erneut geschmiedet werden kann. Der Beschenkte zieht mit den Elben in den Krieg und feiert große Siege gegen die Riesen. Valgard derweil bringt den Fluch über seine falsche Familie und flüchtet in das Feenreich zu den Riesen. Die gegensätzlichen Brüder stehen nun auf unterschiedlichen Seiten in einem verbitterten Krieg.

Gegensätze und Verbindungen

Broken Sword ist ein vielschichtiger Roman, in dem Gegensätze das prägende Stilmittel sind. Das Wechselspiel zwischen Protagonisten und Antagonist treibt Poul Anderson auf die Spitze. In beiden und zwischen beiden Figuren manifestiert sich der Unterschied zwischen der Feen- und der Menschenwelt. Aus der jeweils anderen Welt stammend, aber in der falschen Welt aufgewachsen, gehören sie niemals richtig zu einer Seite. Beide stehen dennoch für Ihre Sache ein und liefern sich einen stets spannenden, unerbittlichen Kampf. Actiongeladene Schlachten und detailreiche Charakterentwicklungen halten sich auch in diesem Werk von Anderson die Waage. Schon War of the Gods wartet mit einem stetig wechselnden Erzähltempo auf.

Eine weitere Gemeinsamkeit der Werke ist die Rolle der Götter. Wieder einmal scheint für die beiden Hauptfiguren alles durch den Willen der Götter vorbestimmt. Dadurch verliert die Geschichte häufig an Fahrt und lässt die Entscheidungen der beiden unbedeutend erscheinen. Große Fragen sind schon früh vorhersehbar, weil vorherbestimmt. Für Fans der nordischen Mythologie oder Epen ist Broken Sword dennoch ein Muss. Verhaltensweisen verschiedener Völker und Figuren in den beiden Welten sind phantasie- und liebevoll gezeichnet. Broken Sword zu lesen ist wie eine Serie zu gucken, bei der man in den wichtigen Punkten gespoilert wurde, aber trotzdem wissen will, wie es dazu kommen konnte.

Parallelen zu Der Herr der Ringe

Eingefasst ist das Buch in ein wunderschönes Softcover mit dem zerbrochenen Schwert darauf. Vor der eigentlichen Geschichte, sind zwei Vorworte gedruckt. Beide steigern die Spannung auf die Geschichte, wobei man beim ersten wirklich sehr stark gespoilert wird und es als Nachwort eventuell besser geeignet gewesen wäre. Das erste Vorwort zeigt die Parallelen zwischen „Der Herr der Ringe – die Gefährten“ und Broken Sword auf, das Zweite die verschiedenen Versionen der Geschichte.

Leider muss wieder die große Anzahl an Fehlern im Buch bemängelt werden. Auffallend häufig sind doppelte Leerzeichen vorhanden und viele kleine Rechtschreib- oder Tippfehler stören den Lesefluss enorm. Beim Durchlesen der 360 Seiten habe ich allein 54 Fehler gefunden. Für ein Taschenbuch, das 13,95 Euro kostet finde ich das schlicht und ergreifend nicht in Ordnung. Die spürbar liebevolle Arbeit, die in das Buch geflossen ist, wird durch diese Unachtsamkeit weitgehend zunichte gemacht. Zumal dieses Problem dem Verlag mittlerweile bekannt sein dürfte.

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