alles wild!

25.02.2008 von Heike Rau

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ISBN: 978-3865282934

Format: Softcover

Seiten: 432

Preis: 16,90

Erscheinungsdatum: 01.01.2008

Sprache: Deutsch

Wildpflanzen können unseren Speiseplan bereichern. Blaubeeren und Brombeeren hat wohl jeder schon einmal bei einem Spaziergang gesammelt. Aber unsere Natur hat noch viel mehr zu bieten. Das breite Angebot an Früchten, Nüssen, Kräutern und Pilzen nutzen zu können, setzt aber ein umfassendes Wissen voraus. Genau hier setzt der Autor mit seinem Buch an.

Vorgestellt wird eine Vielzahl von Pflanzen, die sich in der Küche gut verwenden lässt. Von Bärlauch, Weißdorn, Haselnuss, Birkenrotkappe, Mädesüß, Pflaume, Rainfarn, Beifuß, Kamille, Hopfen und Schlehe ist alles mit dabei.
Damit beim Sammeln nichts schief geht, schließlich gibt es auch giftige Pflanzen, wird schon in der Einleitung erklärt, was es zu beachten gilt. Dazu gibt es allgemeine Sicherheitstipps, gerade für diejenigen, die sich bisher eher selten in Wald und Feld aufgehalten haben.
Weiterhin gibt es einen kleinen Grundkurs in der Pflanzenbestimmung. Hier werden die im Buch verwendeten Fachbegriffe, ohne die es nun mal nicht geht, näher erläutert.
Jede Pflanze wird in einem ausführlichen Porträt vorgestellt. So wird die Art beschrieben, erklärt, wo die Pflanze vorkommt, wann die beste Sammelzeit ist, wie die Pflanze oder die zu verwendenden Pflanzenteile schmecken und wie sie verwendet werden. Hingewiesen wird auch auf Verwechslungsgefahren. Zusätzlich gibt es zu jeder Pflanze zwei Fotos.
Auf den hinteren Seiten des Buches befindet sich der Rezeptteil. Man hat die Wahl zwischen ungefähr fünfzig Rezepten. Man findet hier Bärlauch-Pasta, Blaubeerkuchen, Walderdbeeren-Eiscreme, Brunnenkresse-Suppe und Löwenzahnsalat, aber auch ganz besondere Gaumenfreunden, wie Rainfarn-Pudding, Schlangenknöterich-Kichererbsen-Sabzi, Schopftintling-Suppe oder Schokoladen-Kastanien-Trüffel.

Man lernt mit dem Buch eine Reihe von Wildpflanzen kennen, die recht ausführlich in meist doppelseitigen, gut verständlichen Porträts beschrieben werden. Die genauen Inhaltsstoffe der Pflanze kann man dem Buch nicht entnehmen. Es geht auch weniger um die Verwendung einer Pflanze in der Hausapotheke, sondern vielmehr um den Einsatz in der Küche.
Die zweifelsfreie Bestimmung einer Pflanze wird allerdings nur in seltenen Fällen möglich sein. Dazu fehlt es an Bildmaterial. Zwar gibt es zu jeder Pflanze zwei Fotos, aber selten sieht man das ganze Gewächs und auch die Detailfotografie ist auf eine bestimmte Ansicht, etwa die Blätter oder die Blüten beschränkt. Der Autor warnt selbst vor dem Verzehr von Pflanzen, die man nicht zweifelsfrei bestimmen kann. Von daher muss man sich auf jeden Fall noch einmal rückversichern, also zur Pilzberatungsstelle gehen oder eine geführte Kräuterwanderung machen. Mit diesem erlangten Wissen im Hintergrund kann man dann aber gut mit dem Buch weiterarbeiten und es als Nachschlagewerk nutzen oder die Anregungen zur Weiterverarbeitung in der Küche aufgreifen.

Das Buch ist übersichtlich gestaltet. Neben dem Text findet man auch immer eine kleine Grafik, an der sich ablesen lässt, wann eine Pflanze Saison hat und gesammelt werden kann. Hilfreich ist auch die Checkliste im gelben Kästchen. Hier sieht man eine Auflistung wichtiger Punkte, die es zu beachten gilt.
Die Rezepte sind meist für 4-6 Portionen gedacht. Man wird informiert, wie lange die Zubereitung dauert. Neben der Zutatenliste findet man die übersichtliche Schritt-für-Schritt-Kochanleitung. Illustriert sind die Rezepte mit einem Bild der Pflanze, die Verwendung im Rezept findet. Ein Foto mit einer Ansicht des fertigen Gerichtes fehlt.
Zum schnellen auffinden einzelner Pflanzen, deren Namen bekannt ist, lässt sich das Register nutzen.

Fazit: Mit dem Buch lernt man, welche Pflanzen und Pilze essbar sind. Leider ist eine zweifelsfreie Bestimmung nicht möglich. Es ist aber ein gutes Nachschlagewerk für alle, die sich mit Pflanzen schon ein wenig auskennen und mehr hinsichtlich der Verarbeitungsmöglichkeiten und ihrem Einsatz in der Küche wissen möchten.

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