Werwölfe unterwegs

14.08.2016 von Marcus Pohlmann

Werwölfe unterwegs

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Spieleranzahl: 6 bis 20 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: 30 bis 60 Minuten

Erscheinungsdatum: 01.07.2016

Sprache: Deutsch

Wenn es um Spiele für große und sehr große Gruppen geht ist Werwölfe oder einer seiner zahlreichen Ableger häufig die erste Wahl. Mit Werwölfe unterwegs legen Pegasus Spiele aus Friedberg nun eine Variante vor, die sich stark am ursprünglichen Spiel orientiert, aber „nur“ für bis zu zwanzig Spielern ausgelegt ist.

Das Grundthema des Spiels unterscheidet sich nicht wirklich von den anderen Varianten, ganz gleich ob es sich nun um Werwölfe, Vampire, Kultisten oder Aliens handelt. Ein Dorf wird von einer Horde Werwölfe heimgesucht und die Bewohner dezimiert. Während den Wölfen jede Nacht ein weiterer Bewohner zum Opfer fällt versuchen die Überlebenden tagsüber die Wölfe zu fangen und zu töten. Gewonnen haben die Dörfler, wenn es ihnen gelingt den letzten Wolf zu erlegen. Die Werwölfe dagegen müssen die Menschen bis auf eine gewisse Zahl reduzieren, in diesem Fall darf es so viele Dorfbewohner wie Werwölfe geben.
Geleitet wird das Spiel dabei von einem Moderator, der die einzelnen Runden anleitet und dafür sorgt, dass jeder seiner Rolle entsprechend agiert und es zu keinen Unregelmäßigkeiten im Spielablauf kommt.
Die kleine Schachtel enthält 32 Charakterkarten, von denen die wichtigsten natürlich die vier Werwölfe und neun Dorfbewohner sind. Daneben gibt es den schon erwähnten Moderator sowie den Seher, der herausfinden kann, wer Wolf und wer Mensch ist. Um etwas Varianz in das Spiel zu bringen sind noch zahlreiche andere besondere Charaktere mit Sonderfähigkeiten vorhanden, die beide Seiten verstärken können. So ist der Leprechaun beispielsweise in der Lage den Angriff der Werwölfe auf einen anderen Spieler umzuleiten, der Wolfsmensch kann sich unentdeckt unter die Dörfler mischen, während die Hexe andere Spieler beinahe beliebig töten oder heilen kann. Manchen Charakteren, beispielsweise Bloody Mary oder Bigfoot, ist es sogar möglich sich die Seite auszusuchen auf der sie stehen wollen. In der zwölfseitigen Anleitung gibt es neben den Regeln noch eine Übersicht über alle Charaktere, verschiedene Regelvarianten und Hinweise für die Zusammenstellung der Spielgruppen.

Die wichtigste Rolle im Spiel übernimmt der Moderator: Er muss die Charakterkarten zusammenstellen die nachher von den Spielern gezogen werden, den Raum vorbereiten (im optimalen Fall sitzen alle Spieler in einem großen Kreis) und dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden und sich jeder Spieler entsprechend seinem Charakter verhält. Zum Abschluss der Spielvorbereitungen zieht jeder Spieler eine Charakterkarte, hält diese aber vor den Mitspielern verborgen.
Jede Spielrunde besteht aus einer Tag- und einer Nacht-Phase, die jeweils vom Moderator geleitet werden. Am Tag diskutieren die Spieler darüber, wer ein Werwolf sein könnte und, falls sie sich auf einen Spieler einigen können, so scheidet dieser aus. In der Nacht schließen alle Spieler die Augen, bis der Moderator sie, die entsprechende Rolle vorausgesetzt, aufruft. Die Werwölfe deuten in diesem Fall auf ihr potentielles Opfer, dass die Nacht nicht überleben wird. Der ausgewählte Spieler muss dann zu Beginn der nächsten Runde das Spiel verlassen.
Dieser Tag-Nacht-Ablauf wird so lange fortgesetzt, bis es einer Seite gelingt ihre Siegbedingungen zu erfüllen.
Der Schwierigkeitsgrad des Spiels kann durch die Einbeziehung unterschiedlicher Charaktere variiert werden. Zu diesem Zweck verfügt jede Karte, mit Ausnahme der Standardkarten, über einen positiven oder negativen Zahlenwert. Je höher der positive Wert ist, desto einfacher ist das Spiel für die Dorfbewohner, für die Werwölfe gilt das Gleiche mit dem Negativwert.

Werwölfe, egal in welcher Variante, gilt zu Recht als Klassiker der Spiele für Großgruppen, auch der hier vorliegende Ableger bildet da keine Ausnahme. Die Spielmechanik ändert sich nicht, allerdings bringen die neuen Charaktere wie beispielsweise Chupacabra oder Nostradamus ungewohnte Elemente ins Spiel und erfordern von ihren jeweiligen Spielern ungewöhnliche Taktiken. Das Spiel selbst läuft flüssig, ist spannend und lebt vor allem von den Diskussionen und Verdächtigungen der Spieler. Dies setzt allerdings voraus, dass diese sich auf das Spielkonzept einlassen und sich aktiv einbringen. Für Spieler die schon früh ausscheiden gibt es leider wenig zu tun; ihnen bleibt lediglich die Rolle des stummen Beobachters oder, zusammen mit weiteren ausgeschiedenen Spielern, ein neues Spiel.
Auch optisch unterscheidet sich das Spiel in keiner Weise von seinen Vorgängern, ist doch auch hier wieder Sanjana Baijinth für die Illustrationen verantwortlich. Der eigentliche Regelteil der Anleitung ist recht kurz gehalten, jedoch völlig ausreichend. Sehr hilfreich ist die Anleitung zum Zusammenstellen der Charakterkarten sowie die Variationsmöglichkeiten im Schwierigkeitsgrad. Beides ermöglicht es, das Spiel für jede Spielerzusammensetzung entsprechend anzupassen.

„Kleine“ Spielgruppen, die einen Einstieg in die Serie suchen bekommen mit Werwölfe unterwegs eine schnelle, kostengünstige Möglichkeit, sich mit dem Spielprinzip vertraut zu machen.

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