Wanzen Tanzen

14.08.2012 von Marcus Pohlmann

Wanzen Tanzen

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Erscheinungsdatum: 01.02.2012

Sprache: Deutsch

Reinhard Staupe kann bereits auf eine beeindruckende Zahl an veröffentlichten Spielen zurückblicken. Sein Repertoire reicht dabei vom opulent ausgestatteten Strategiespiel für den anspruchsvollen Spieler bis hin zum einfachen Kartenspiel für den Nachwuchs. Mehrfach hat er dabei schon mit dem Amigo-Verlag zusammengearbeitet, so auch für Wanzen Tanzen, ein Spiel um Würfel und Wanzen.

Als Erstes fällt die Box selbst ins Auge. Im Gegensatz zu den meisten kleinen Spielen des Verlags kommt dieses Spiel in einer fast quadratischen, recht hohen Box daher. Der Grund dafür wird relativ schnell ersichtlich, da die Schachtel nicht nur der Aufbewahrung des Spielmaterials dient, sondern auch als Würfelbecher genutzt werden soll. Des Weiteren besteht das Spielmaterial noch aus fünf handelsüblichen, sechsseitigen Würfeln, 28 Aufgaben- sowie fünf Straf-Karten und 16 Papp-Markern für die niedlichen Babywanzen. Die Regeln sind recht schnell gelesen und auch die Spielvorbereitungen sind im Nu erledigt.
Vor Beginn der Partie werden 15 der Aufgabenkarten als verdeckter Stapel in die Tischmitte gelegt. Auf jeder dieser Karten befinden sich bis zu vier Aufgaben, welche die Spieler erwürfeln müssen. So dürfen beispielsweise alle Würfel nur gerade Zahlen zeigen, es muss ein Full House erwürfelt werden oder es wird eine große Straße benötigt. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, so würfelt er mit allen fünf Würfeln und versucht die geforderten Ergebnisse der Aufgabenkarten zu erfüllen. Der Spieler kann nun nach dem Wurf beliebige Würfel aussortieren und mit den verbliebenen erneut würfeln. Möchte er keine Würfel herauslegen, so zieht er einen Babywanzen-Chip als Strafe, darf aber erneut würfeln. Gelingt es einem Spieler eine der Aufgaben auf der Karte zu erfüllen, so wird diese entsprechend markiert und der Spieler kann sich entscheiden, die nächste Aufgabe in Angriff zu nehmen oder die Würfel an seinen linken Nachbarn weiter zu geben. Erfüllt ein Spieler die letzte Aufgabe einer Karte, so kann er diese vor sich ablegen und erhält in der Endabrechnung die aufgedruckten Punkte. Gelingt es jedoch nicht eine Aufgabe zu erfüllen, so muss der Spieler zwei Babywanzen nehmen. Hat ein Spieler seine fünfte Babywanze, so muss er eine Strafkarte ziehen, die bei der Endabrechnung zwischen einem und fünf Minuspunkten einbringt.
Sind schließlich entweder alle Strafkarten oder alle Aufgabenkarten aufgebraucht, so endet das Spiel und die Spieler zählen ihre Plus- und Minuspunkte, wobei der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Wer schon einmal Kniffel oder einen seiner unzähligen Ableger gespielt hat, wird mit Wanzen Tanzen keine größeren Startschwierigkeiten haben. Die Verwendung von Auftragskarten ist dabei durchaus interessant und gibt dem Spiel einen Hauch von Strategie, ebenso die Möglichkeit, Babywanzen als Strafe zu nehmen, aber dafür ein weiteres Mal würfeln zu können. Sogar eine gewisse Interaktion kommt zwischen den Spielern zustande, nicht unbedingt selbstverständlich bei Spielen dieser Art. Sind einem Spieler die Würfel jedoch gewogen, so kann es durchaus vorkommen, dass die anderen Spieler nur zuschauen können, wie eine Aufgabe nach der nächsten erwürfelt wird, ohne dass sie einen Einfluss darauf hätten. Allerdings kommt dies eher selten vor und jeder Spieler hat einen ähnlich großen Anteil am Spielgeschehen.
Die Illustrationen von Oliver Freudenreich sind recht niedlich, vor allem die Baby-Wanzen und Strafkarten, diese könnten jedoch zahlreicher sein, dennoch gelingt es dem Spiel kaum, einen Bezug zum Titel herzustellen. Das Spielmaterial selbst bietet keinen Anlass zur Kritik: stabile Karten und Marker, solide, wenn auch etwas einfallslose Würfel und eine klar strukturierte und mit zahlreichen Beispielen versehene Anleitung bestätigen den vom Verlag gewohnten professionellen Eindruck.

Amigo bringt hier wieder ein kleines, feines Würfelspiel auf den Markt, das zwar unübersehbare Ähnlichkeiten mit dem Klassiker des Genres hat, aber trotzdem gut zu unterhalten weiß.

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