Smash Up

06.06.2013 von Marcus Pohlmann

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Erscheinungsdatum: 18.10.2012

Sprache: Deutsch

In letzter Zeit konzentrieren sich Pegasus Spiele eher auf anspruchsvolle und aufwendige Brettspiele und können in diesem Bereich auch auf einige sehr eindrucksvolle Veröffentlichungen zurückblicken. Daneben findet der Friedberger Verlag aber doch immer noch Zeit kleine, schnelle Spiele heraus zu bringen, die sich eher für zwischendurch eignen oder Gelegenheitsspieler ansprechen. An genau diese Zielgruppe richtet sich das Deckmix-Kartenspiel Smash Up von Paul Peterson. Dabei versuchen bis zu vier Spieler mit ihrem Kartendeck möglichst viele Basen zu zerstören, Punkte zu sammeln und so den Sieg zu erringen.

Das Spielmaterial in der kleinen Schachtel ist recht übersichtlich, teilt es sich doch in 160 Spielkarten, 16 Basiskarten und die, mit 16 Seiten recht umfangreich ausgefallene, Anleitung auf. Acht Fraktionen mit je zwanzig Karten stehen den Spielern zur Auswahl, wobei jeder Spieler immer zwei Fraktionen miteinander kombiniert. Der Autor greift dabei tief in die Klischee-Kiste und bietet mit Ninjas, Piraten, Außerirdischen, vercyberten Dinosauriern, Gaunern, Zauberern, Robotern und Zombies eine breite Auswahl, die Raum für interessante Kombinationen bietet.
Zu Beginn wählen die Spieler zwei Fraktionen aus, mischen diese zusammen und ziehen fünf Handkarten. Jede Fraktion verfügt zusätzliche über zwei passende Basiskarten, die Zombies beispielsweise über den Friedberger Friedhof und die Ninjas über ein Dojo. Diese Basen werden zusammengemischt und, entsprechend der Anzahl der Mitspieler, aufgedeckt und dann kann es auch schon losgehen.
Der Spielverlauf gestaltet sich ausgesprochen einfach: Ist ein Spieler an der Reihe, so kann er von seiner Kartenhand jeweils eine Kreatur und eine Aktion ausspielen, was allerdings durch weitere Karten modifiziert werden kann. Kreaturen bringen in erster Linie ihre Stärke ein, während Aktionen dazu gedacht sind um Kreaturen zu zerstören, an andere Basen zu versetzen oder Einfluss auf das Ausspielen der Karten zu nehmen. Hat ein Spieler seine Karten ausgespielt, so zieht er von seinem Stapel zwei neue Handkarten. Zum Abschluss wird geprüft, ob die Stärke der Karten an einer Basis ausreicht, um diese zu zerstören. Ist dies der Fall, so bekommen die besteiligten Spieler, entsprechend ihrer jeweiligen Stärke, Siegpunkte gut geschrieben. Dann werden alle dieser Basis zugehörigen Karten auf die Ablagestapel ihrer Spieler gelegt und eine neue Basis aufgedeckt und der nächste Spieler ist an der Reihe. Gelingt es einem Spieler dadurch 15 oder mehr Siegpunkte zu sammeln, so gewinnt er das Spiel.

Das Spiel ist zwar recht einfach, doch sollten sich die Spieler gut die verschiedenen Möglichkeiten ihrer beiden Fraktionen einprägen, da es hier teilweise sehr schöne Symbioseeffekte geben kann. Diese machen das Spiel nicht nur spannender, sie bieten auch eine gewisse strategische Tiefe, die in dem kleinen Spiel auf den ersten Blick kaum anzumerken ist. Ausgelegt ist Smash Up zwar auch für zwei und drei Spieler, aber da will sich kein wirklicher Spielspaß einstellen. Erst bei vier Spielern greifen die wunderbar fiesen Aktionen richtig und der gesamte Ablauf wird wesentlich chaotischer, aber immer noch gut vom einzelnen Spieler beeinflussbar.
Insgesamt neun Illustratoren waren an der Entwicklung des Spiels beteiligt, und so verfügt jede Fraktion über ihren ganz eigenen Stil. Allen Karten gemein ist jedoch, dass die Grafiken durchweg gelungen und stimmig sind, wobei die Außerirdischen, mit ihren Anleihen an den Film Mars Attacks, ganz klar meine Lieblinge sind.
Die Fraktionen unterscheiden sich aber nicht nur in ihrer Optik, sondern auch die Spielweise variiert sehr stark. Während die Dinosaurier beispielsweise in erster Linie auf die Zerstörung gegnerischer Kreaturen aus sind, können die Piraten viele Kreaturen zwischen den Basen versetzen oder die Gauner die Kartenhände der Spieler beeinflussen.
Die Anleitung verzichtet fast völlig auf Beispiele, doch sind die Regeln so einfach, dass diese nicht benötigt werden. Dafür werden ausführlich die Funktionen der verschiedenen Karten erläutert und auch zu den Hintergründen der verschiedenen Fraktionen erfährt der Spieler etwas.

Pegasus Spiele legen hier wieder ein schnelles, einfaches und lustiges Kartenspiel vor, das aber auch für Taktiker seine Reize bietet.

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