Smash Up Munchkin

22.11.2015 von Marcus Pohlmann

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Erscheinungsdatum: 15.10.2015

Sprache: Deutsch

Sowohl Munchkin als auch Smash Up zählen zu den beliebtesten und bekanntesten Kartenspielen, die der Friedberger Verlag Pegasus Spiele in seinem Programm hat. Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis jemand auf die Idee kommen würde, diese beiden Spiele miteinander zu kombinieren. Nun liegt mit Smash Up Munchkin das Ergebnis vor, das die Spielelemente und Optik der Kartenspiele miteinander verknüpft.

Eine ausführliche Beschreibung des Smash Up-Grundspiels sowie einiger Erweiterungen kann der interessierte Leser über die Suchfunktion in unserem Archiv finden, daher sparen wir uns eine ausführliche Beschreibung des Spielablaufs an dieser Stelle. Wie auch anderen Spiele der Serie, so kann Smash Up Munchkin sowohl alleine gespielt, aber auch mit den anderen Erweiterungen kombiniert werden.

In der Box finden sich insgesamt acht Fraktionen mit jeweils 20 Karten, so dass bis zu vier Spieler damit ihre Decks bauen können. Darüber hinaus verfügt jede Fraktion noch über zwei Basen, die es zu zerstören gilt um die Siegpunkte einzusammeln. Von besonderem Interesse dürften die beiden neuen Kartenarten, „Schätze“ und „Monster“ sein, die dem Einfluss des Munchkin-Kartenspiels geschuldet sind und die tatsächlich einen neuen Regelmechanismus ins Spiel bringen. Abgerundet wird das Spielmaterial schließlich von der 24seitigen Anleitung, einem Stanzbogen mit Siegpunktmarkern und Kartentrennern für die Besitzer der Smash Up Geek Edition.
Zu Beginn wählt jeder Spieler zwei Fraktionen aus, aus denen er sein Kartendeck baut. Bei dieser Erweiterung standen die Rassen und Klassen aus dem ursprünglichen Munchkin Pate: Die „Halblinge“ sind für sich genommen nicht besonders stark, aber praktisch alle Fähigkeiten dieser Fraktion drehen sich darum, mehr Kreaturen ins Spiel zu bringen. Auch die Aktionen zielen darauf ab, möglichst schnell möglichst viele Kreaturen vom Kartenstapel auf die Hand und von dort auf die Basen zu bringen. Die Spielweise der „Orks“ ist, wenig überraschend, alles andere als subtil. Sowohl die Kreaturen als auch die Aktionen sind darauf ausgerichtet, die eigene Stärke rasch zu erhöhen und gegnerische Kreaturen zu vernichten. Auch die verschiedenen Möglichkeiten gegnerische Aktionen zu blocken oder zu ignorieren sind durchaus hilfreich. Das Klischee, dass die „Zwerge“ hinter jedem Schatz herjagen wird auch hier aufgegriffen. Kaum eine andere Fraktion kann so schnell viele Schätze anhäufen wie diese kleinen Gesellen. Diese können anschließend zur Verbesserung der eigenen Kreaturen genutzt werden, was durchaus zu extrem hohen Stärkewerten führen kann. Von diesen beiden Optionen abgesehen bietet das Deck praktisch keine anderen Möglichkeiten. Mir ist bei dem Spiel (und seinen Erweiterungen) keine Fraktion bekannt, die so viele Interaktionsmöglichkeiten mit den gegnerischen Karten hat wie die „Elfen“. Sie können mit den anderen Spielern Karten oder sogar die Kontrolle von Kreaturen auschen. Auch einige Optionen zur Verstärkung von Kreaturen finden sich in dem Deck, ebenso wie die Möglichkeit bei der Abrechnung einer Base Siegpunkte von andere Spielern zu bekommen.
Fast alle Karten der „Zauberer“ zielen darauf ab, das eigene Kartendeck mit hoher Geschwindigkeit durchzuarbeiten. Darüber hinaus haben sie einige nette Optionen um Kreaturen zu verstärken oder einfach aus dem Spiel zu nehmen. Wie zu erwarten verfügt die Fraktion der "Krieger" über einige recht kampfstarke Kreaturen. Das Hauptaugenmerk liegt hier jedoch auf der Interaktion mit den neuen Monster-Karten. Hier gibt es Möglichkeiten Monster an Basen zu legen, diese wieder zu zerstören oder auch Synergien mit den eigenen Kreaturen zu schaffen. Auch bei den „Dieben“ dreht sich alles um den Erwerb und die Nutzung der neu hinzu gekommenen Karten, diesmal jedoch sind die Schätze von Bedeutung. Diese können entweder vom Kartenstapel oder von anderen Spielern gezogen werden und ermöglichen es dieser Fraktion die eigenen Kreaturen deutlich zu verstärken. Darüberhinaus lassen sie sich auch noch gegen Siegpunkte eintauschen. Die „Priester“ sind wahrscheinlich die vielseitigste der Fraktionen von Smash Up Munchkin. Sie haben verschiedene Möglichkeiten, Karten vom eigenen Ablagestapel zu ziehen, gegnerische Aktionen zu nutzen, Kreaturen zu verstärken oder zu versetzen. Darüber hinaus stehen ihnen einige solide, kampfstarke Kreaturen zur Verfügung.
Haben die Spieler ihre Fraktionen gewählt, so werden die Basen aufgedeckt, hierbei greifen die neuen Regelmechanismen. So gibt es zusätzlich für jede Basis noch ein bis drei Monster mit einem eigenen Stärkewert, der zum Zerstörungswert der Basis hinzugerechnet wird. Sollten die Monster besiegt werden, so winken als Belohnung Schätze, die verschiedene Boni bringen.
Gelingt es einem Spieler 15 Siegpunkte anzusammeln, ganz gleich ob durch die Zerstörung von Basen oder durch die Nutzung von Fähigkeiten, so gewinnt er das Spiel.

Smash Up Munchkin nutzt die schon bewährten Mechanismen der Serie recht gut aus und bringt zudem noch etwas frischen Wind ins Spiel. Vor allem die Monster machen eine Partie etwas unberechenbarer und die Schätze sorgen für einige willkommene Ergänzungen im Kartendeck. Was mich jedoch stört, sind die teilweise extrem eingeschränkten Wirkungsbereiche einiger Fraktionen, die sich praktisch ausschließlich auf Monster oder Schätze konzentrieren. Wie auch alle anderen Spiele der Serie, so lässt sich auch dieser Teil mit allen anderen Erweiterungen kombinieren. Allerdings sind damit extrem unausgewogene Kombinationen möglich, welche die Spielbalance kippen. Daher sollten sich die Spieler darauf beschränken, nur die in diesem Set enthaltenen acht Fraktionen miteinander zu nutzen. Davon abgesehen macht das Spiel natürlich immer noch Spaß und die Mechanismen funktionieren sehr gut.
Das Original-Artwork von John Kovalic wurde durch die Gong Studios aufgepeppt um eine Art räumlichen Effekt zu erzielen. Mir persönlich sagt die Art der Illustration eher weniger zu, außerdem will sie so gar nicht zu Munchkin noch den vorangegangenen Smash Up-Teilen passen. Das kleine Regelheft enthält neben den eigentlichen Spielregeln noch eine Vorstellung der Karten und Fraktionen und gibt dem Spieler damit einen recht umfassenden Überblick, was ihn hier erwartet.

Eine recht gelungene, solide Kombination der beiden kultigen Kartenspiele, die nicht nur für Fans interessant ist.

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