Schwarzhand-Henry’s Trankparty

14.11.2015 von Marcus Pohlmann

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Erscheinungsdatum: 15.10.2015

Sprache: Deutsch

Es ist schon etwas länger her, da haben wir einen Blick auf den Dungeon-Crawler Super Dungeon Explore geworfen. Mittlerweile hat sich bei dem Spiel viel getan, zahlreiche große und kleine Erweiterungen sind auf den Markt gekommen und auch eine deutsche Version wird von Ulisses Spiele veröffentlicht. Mit dem Würfelspiel Schwarzhand-Henry’s Trankparty ist nun ein Spiel erschienen, das zwar den Hintergrund der Serie nutzt, spielerisch aber in eine völlig andere Richtung geht. Jeder der bis zu vier Spieler übernimmt in diesem Würfelspiel die Rolle eines Alchimisten, der für seinen Auftraggeber einen Trank zusammenstellen muss.

Das Spielmaterial in der kleinen Schachtel besteht aus acht Karten für Trankrezepte, acht Karten für verschiedene Spielercharaktere, einer kurzen Anleitung und 16 Würfeln, davon acht blaue, sechs rote und zwei grüne. Auf diesen Würfeln sind keine Zahlen abgebildet sondern entweder ein bis vier Sterne, Herzen, Tränke oder auch Leerseiten. Die Verteilung der Symbole ist dabei abhängig von der Würfelfarbe. Die Karten mit den Trankrezepten umfassen den Namen des Gebräus, eine kurze Beschreibung im Fluffkontext und eine Auflistung der Symbole die erwürfelt werden müssen um den Trank erfolgreich zu brauen. Die Alchimistenkarten sind ähnlich aufgebaut, enthalten aber noch für jeden Charakter eine besondere Fähigkeit, die er im Spielverlauf aktivieren kann. Zusätzlich wird noch ein Notizzettel benötigt, um den aktuellen Spielstand zu dokumentieren.
Vor Spielbeginn einigen sich die Spieler auf den zu brauenden Trank; abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad lässt sich so die Spieldauer etwas variieren. Außerdem werden noch die Alchimistenkarten entweder zufällig verteilt, oder jeder Spieler sucht sich den passenden Charakter aus. Der Startspieler bekommt nun drei blaue und drei rote Würfel und muss versuchen, die Anforderungen des Trankes zu erfüllen. Würfel, die eine leere Seite zeigen, werden nach dem ersten Wurf entfernt. Haben zwei oder gar drei Würfel der gleichen Farbe allerdings die gleiche Anzahl an Sternen, so produziert der Spieler Saphir- oder Rubin-Sternenstaub in der entsprechenden Menge der für den Trank genutzt werden kann, diese Würfel werden ebenfalls entfernt. Nun kann sich der Spieler entscheiden weiter zu würfeln um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen. Sollte der Spieler dabei jedoch keinen Sternenstaub erschaffen, so endet sein Zug und er verliert alle bisher gewürfelten Ergebnisse. Darüber hinaus kann ein Spieler einen Super- oder Alchemiewürfel erschaffen indem er ein Trank- und ein Herzsymbol würfelt und beiseite legt. Dadurch erhält er einen besonderen, grünen Würfel, kann einen gegnerischen Spieler sabotieren oder die besondere Fähigkeit seines Charakters zu nutzen. So reduziert beispielsweise der Kobold-Pyrotechniker den Rubin-Sternenstaub aller Spieler, die Dämon-Kupplerin zwingt einen Spieler weiterzuwürfeln oder der Ork-Koch kann sich vor dem Verlust von Sternenstaub schützen. Beendet ein Spieler seinen Zug freiwillig, so werden seine Ergebnisse notiert und die Würfel an den nächsten Spieler weitergereicht.
Dies wird so lange fortgesetzt, bis es einem Spieler gelingt, die Bedingungen des Trankes zu erfüllen. Dies kann relativ einfach sein, wie beispielsweise beim Trank der Schnelligkeit, der elf Rubin- und zehn Saphir-Sternenstaub benötigt oder recht komplex wie der Seelentopf, der eine Kombination aus Sternenstaub, Trank- und Herzsymbolen sowie Superwürfeln und Finsternis (die leeren Seiten) benötigt.

Mit Schwarzhand-Henry’s Trankparty veröffentlicht der Verlag ein nettes, kleines Würfelspiel, dass durch die verschiedenen Tränke und die unterschiedlichen Fähigkeiten der Alchimisten zwei Besonderheiten aufweist. Allerdings ändert dies nichts an der Tatsache, dass der Spielablauf extrem vom Würfelglück des jeweiligen Spielers abhängt und auch die Einflussnahme auf den Spielablauf sehr eingeschränkt sind. Die Fähigkeiten der verschiedenen Alchimisten sind zudem nicht wirklich ausbalanciert: während manche nur in den seltensten Fällen zum Einsatz kommen oder einfach extrem schwach sind, können andere, richtig eingesetzt, den Mitspielern arg zusetzen. Hier würde ich eine zufällige Verteilung der Alchimisten empfehlen.
Die Illustrationen der Karten sind in dem, schon aus Super Dungeon Explore bekannten, Chibi-Stil gehalten und treffen sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Mir gefällt das Artwork recht gut, auch wenn die Bilder schon in anderen Publikationen genutzt wurden. Die Anleitung verfügt über eine klare Struktur, allerdings sind die Formulierungen der Regeln stellenweise übermäßig kompliziert.

Ulisses Spiele liefern hier ein schnelles, putziges Würfelspiel ab, dass sich durchaus als Pausenfüller eignet, dabei aber keinen wirklichen Tiefgang oder Anspruch bietet.

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