Raffzahn

05.11.2017 von Marcus Pohlmann

Raffzahn

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Genre: ,

Spieleranzahl: 3 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: ca. 20 Minuten

Erscheinungsdatum: 03.02.2017

Sprache: Deutsch

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Über einen Mangel an kleinen, schnellen Würfelspielen brauchen sich die Spieler wirklich nicht beschweren. Um so erstaunlicher ist es, dass es Autoren immer wieder schaffen, diesem Genre neue Aspekte abzugewinnen. Schmidt Spiele schicken mit Raffzahn einen weiteren Vertreter dieser Spielegattung ins Rennen, bei dem bis zu sechs Spieler auf der Jagd nach Monster, oder besser, deren Zähnen sind.

Das Spielmaterial besteht aus 40 durchnummerierten Monsterplättchen. Je höher die Nummer des Monsters desto mehr Zähne, oder auch Punkte, bringt es in der Endabrechnung. Um die Monster zu jagen, liegen der Schachtel auch drei sechsseitige Würfel bei. Bei den beiden blauen Würfeln nimmt ein Stern den Platz der „6“ ein, der gelbe Würfel weicht dagegen deutlicher ab. Zwei Sterne, die Zahlen 10, 20 und 30 sowie ein angegriffener Zahn finden auf den Seiten Platz. Schließlich enthält die sechsseitige Anleitung die Regeln und einen Link zur Videoanleitung für Raffzahn.
Zur Spielvorbereitung werden die Plättchen in vier Reihen mit jeweils zehn Monstern in aufsteigender Reihenfolge auf den Tisch gelegt und ein Spieler zum Startspieler bestimmt.
Dieser kann jetzt alle drei Würfel werfen – zeigt der gelbe Würfel dabei den faulen Zahn so endet der Zug sofort. Ist dies nicht der Fall kann der Spieler beliebige Würfel beiseite legen und mit dem Rest noch bis zu zwei Mal würfeln. Das so erzielte Endergebnis wird in drei Kategorien aufgeteilt: Es gibt die Beutetreffer, bei denen der Spieler sich das Monster mit der erwürfelten Zahl aus der Tischmitte, oder sollte es ungeschützt sein, von einem Mitspieler nimmt. Bei einem Eigentreffer erwürfelt der Spieler die Zahl eines Monsters, welches vor ihm selbst ausliegt. Sollte das Monster geschützt sein, wird es ungeschützt, liegt das Plättchen bereits ungeschützt vor dem Spieler, so wird es abgelegt. Würfelt der Spieler schließlich gar kein passendes Ergebnis, so muss er drei Zähne, also Siegpunkte, abgeben – „Wechselgeld“ gibt es in diesem Fall nicht. Zusätzlich gibt es zwei Sonderfälle: den „Großen Sternwurf“, bei dem alle drei Würfel Sterne zeigen – hier nimmt sich der Spieler das Plättchen mit dem höchsten Wert aus der Tischmitte. Beim „Kleinen Sternwurf“ sind nur zwei Sterne nötig, dafür gibt es allerdings auch nur das Monster mit dem kleinsten Wert. Die ersten drei erbeuteten Monster werden offen, also ungeschützt, vor einem Spieler abgelegt, alle folgenden kommen verdeckt zur Beute.
Gespielt wird, bis auch das letzte Monster aus der Tischmitte gejagt wurde. In diesem Fall endet das Spiel sofort und die Spieler zählen die Zähne ihrer Monster zusammen. Der Spieler mit den meisten Zähnen ist der Gewinner der Partie.

Um es kurz zu machen: Raffzahn ist ein reines Glücksspiel. Großartiges Taktieren ist nicht möglich, der Faule Zahn kommt grundsätzlich immer, wenn man in nicht braucht und die mühsam zusammengerafften Zähne sind ebenso schnell wieder verloren. Die sofortige Beendigung des Spielzuges bei einem Eigentreffer oder beim Faulen Zahn stört ein wenig und wurde bei uns nach einigen Runden mittels einer Hausregeln entschärft. Dennoch macht das Ganze, vor allem mit etwas jüngeren Spielern, durchaus Spaß. Mit vier oder fünf Spielern geht eine Runde recht schnell und flüssig; die Wartezeiten halten sich in einem überschaubaren Rahmen. Außerdem gibt es genug Opfer, bei denen sich Zähne stibitzen lassen. Auch ältere Semester dürften mit diesem Spiel zumindest als Absacker oder Lückenfüller ihren Spaß haben – für häufigere Spielrunden fehlt jedoch ein wenig die Substanz. Die angegebene Spieldauer von 20 Minuten ist allerdings ein wenig zu optimistisch, grade die Endphase des Spiels kann sich durchaus etwas in die Länge ziehen.
Die Monster sind von Marek Bláha niedlich illustriert und fast schon zu schade um sie zu schützen (umzudrehen). Die Anzahl der Zähne ist auf beiden Seiten der Plättchen recht gut zu erkennen, auch die farbliche Unterscheidung hilft. Dies gilt ebenso für die Würfel, bei denen ein maximaler Kontrast auch bei schlechten Lichtverhältnissen für gute Lesbarkeit sorgt. Die Anleitung führt mit einigen bebilderten Beispielen durch den Spielablauf und lässt keine Fragen offen. Zur Not können die Spieler jedoch auf das oben verlinkte Tutorial zurück greifen.

Raffzahn ist ein unkompliziertes, meist schnelles und häufig auch fieses Würfelspiel, bei dem vor allem der Spielernachwuchs auf seine Kosten kommen dürfte.

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