Privacy Quickie

16.11.2015 von Marcus Pohlmann

Privacy Quickie

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Erscheinungsdatum: 26.03.2015

Sprache: Deutsch

Mit Privacy Quickie veröffentlichen Amigo den mittlerweile dritten Teil dieser Fragespielserie. Wie schon bei den anderen Spielen geht es darum die Antworten der Mitspieler auf bestimmte Aussagen richtig einzuschätzen und dafür Punkte einzuheimsen. Ein Großteil der in diesem Set enthaltenen Aussagen stammt dabei aus Einsendungen von Privacy-Spielern, die vom Verlag gesammelt, sortiert und überarbeitet wurden.

Die kleine Schachtel ist prall gefüllt mit einem Block um Spielernamen und die dazugehörigen Punkte zu notieren, einer sehr kurzen Anleitung, 72 Antwortkarten, aufgeteilt in „Ja“ und „Nein“ und natürlich den eigentlichen Aussagen, dem Kern des Spiels. Auf jeder dieser 90 Karten finden sich vier Aussagen, die sich meist um sehr intime, persönliche und manchmal auch peinliche Themen drehen. So gibt es Aussagen zum Konsumverhalten der Spieler, beispielsweise „Ich gebe oft sinnlos zu viel Geld aus.“ oder „Ich habe mal richtig viel Geld ausgegeben um jemanden zu beeindrucken.“, den sexuellen Vorlieben wie „Ich hatte schon einmal sexuelle Fantasien mit einer Comic-Figur.“ oder „Leder und Peitsche machen mich beim Sex an.“ bis hin zu alltäglichen Dingen, wie die Frage nach der Echtheit der Haarfarbe oder etwaigen Phobien. Auf der Rückseite dieser Antwortkarten ist eine Zahl von eins bis vier abgebildet, die bestimmen, auf welche Aussage die Spieler antworten müssen.

Zur Spielvorbereitung werden lediglich die Fragekarten gemischt und jeder Spieler erhält einige Antwortkarten. Die erste Frage wird aufgedeckt, die Zahl auf der Rückseite der nächsten Fragekarte gibt dabei an, welche Aussage auf der Karte vorgelesen wird. Nun legen alle Spieler verdeckt, möglichst ehrlich, entweder eine Karte mit „Ja“ oder mit „Nein“ ab, abhängig davon, ob die Aussage auf sie zutrifft oder nicht. Diese Antwortkarten sollten gemischt werden, damit für die Spieler nicht nachvollziehbar ist, wer welche Karte gespielt hat. Haben alle Spieler ihre Antwortkarten abgegeben, müssen sie nun ihren Tipp abgeben, wie viele Mitspieler die Aussage mit „Ja“ beantwortet haben. Diese Tipps werden auf dem Spielblock notiert und anschließend die Antwortkarten ausgewertet. Liegt ein Spieler mit seinem Tipp genau richtig, so erhält er dafür drei Punkte, ist sein Tipp nur eins daneben, so bekommt er dafür immerhin noch einen Punkt. Nach dieser Wertung wird die nächste Fragekarte aufgedeckt und vorgelesen.

Gespielt werden insgesamt 15 Runden; der Spieler, der nach der letzten Runde die meisten Punkte hat, gewinnt die Partie.

Wie bei vielen ähnlich gearteten Spielen, so ist auch hier der Spielspaß extrem stark von den Mitspielern und dem Umfeld abhängig. In lockerer Runde, gerne auch zu fortgeschrittener Stunde auf einer Party ist Privacy Quickie ein lustiger, spannender und manchmal auch überraschender Zeitvertreib, selbst wenn das Niveau gelegentlich auf der Strecke bleibt. Bei einem „ernsthaften“ Spieleabend funktioniert das Spiel dagegen nur in den seltensten Fällen und sorgt eher für eine peinlich-betretene Stimmung. Das Spiel ist zwar schon für fünf Spieler ausgelegt, doch macht es in einer großen Gruppe, das Maximum wären zehn Spieler, deutlich mehr Spaß.

Die Regeln sind zwar kurz, aber verständlich und strukturiert geschrieben. Die Beschreibung des Spielablaufs ist dabei umfassend und lässt etwaige Fragen gar nicht erst aufkommen. Das Layout der Karten und die Farbwahl sorgen für eine gute Lesbarkeit, selbst bei spärlicher Beleuchtung, wobei sich der Verlag hier stark an den Vorgängerversionen orientiert hat.

Wer ein, nicht immer geschmackssicheres, Kommunikationsspiel für die nächste Party sucht, der dürfte mit diesem kleinen, feinen und schnellen Kartenspiel von Amigo recht gut bedient sein.

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