Piraten Kapern

23.08.2012 von Marcus Pohlmann

Piraten Kapern

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Spieleranzahl: 2 bis 5 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: ca. 30 Minuten

Erscheinungsdatum: 01.02.2012

Sprache: Deutsch

Kein Unbekannter in der Spieleszene ist der Autor Haim Shafir, der sich vor allem durch Halli Galli und seine zahlreichen Ableger einen Namen gemacht hat. In seinem neuesten Spiel Piraten Kapern nutzt er als Hintergrund die immer noch beliebte Freibeuter-Thematik für ein Würfelspiel, das wieder einmal von Amigo aus dem hessischen Dietzenbach veröffentlicht wird.

Auf den ersten Blick fällt das neue Verpackungskonzept auf, bei dem die Schachtel nicht nur der Aufbewahrung der Spielmaterialien dient, sondern auch gleich als Würfelbecher genutzt werden kann. In der nahezu quadratischen Box befinden sich ein kleiner Ergebnisblock, 5 Übersichts- und 35 Piratenkarten sowie die Anleitung. Und dann gibt es natürlich noch die acht Kaperwürfel, das Herzstück des Spieles. Dabei handelt es sich um sechsseitige Würfel, bei denen auf Zahlen verzichtet wurde, stattdessen sind die Seiten mit Totenköpfen, Entermessern, Dublonen, Papageien, Affen und Diamanten verziert. Ziel des Spiels ist es nun, mit Geschick und vor allem Würfelglück als Erster der bis zu fünf Spieler 6000 Punkte zu erreichen. Um diese Punkte zu bekommen, müssen, einfach gesagt, möglichst viele Würfel das gleiche Symbol zeigen. So gibt es für 3 gleiche Symbole magere 100 Punkte, zeigen jedoch acht Würfel ein identisches Ergebnis, dann winken massive 4000 Punkte, wobei auch Kombinationen möglich sind. Um etwas Abwechslung in den Spielverlauf zu bringen hat der Autor die Piratenkarten ins Spiel integriert. Diese können Bonuspunkte bringen, den Wurf erschweren, oder den Spieler dazu zwingen auf ein bestimmtes Ergebnis hinzuwürfeln.
Zu Beginn jeder Runde deckt der würfelnde Spieler die oberste Piratenkarte auf und würfelt dann mit allen acht Würfeln. Nun kann er beliebige Würfel beiseitelegen und mit den verbliebenen Würfeln einen erneuten Wurf machen. Eine Ausnahme bilden hier die Totenkopfwürfel, die sofort beiseitegelegt werden müssen. Dies kann so lange fortgesetzt werden, bis nur noch zwei Würfel übrig sind oder der Spieler sich entscheidet, seinen Zug zu beenden. In diesem Fall werden die erreichten Punkte seinem Konto gut geschrieben. Endet sein Zug jedoch zwangsweise durch das Würfeln des dritten Totenkopfes, so erhält er in dieser Runde überhaupt keine Punkte und der nächste Spieler ist an der Reihe. Dies wird so lange fortgeführt, bis es einem Spieler gelingt, die 6000 Punkte zu erreichen.
Eine Besonderheit gibt es allerdings im Spielverlauf noch: Zeigen bei dem ersten Wurf eines Spieler mindestens vier der acht Würfel Totenköpfe, so „fährt er zur Totenkopfinsel“, wie es in der Anleitung heißt. Nun kann er weiterwürfeln so lange er pro Wurf mindestens einen Totenkopf beiseitelegt. Der Spieler erhält zwar keine Punkte für diesen Wurf, allerdings werden den Mitspielern für jeden Totenkopfwürfel 100 Punkte abgezogen.

Wie bei vielen anderen Würfelspielen sind die Entscheidungs- und Einflussmöglichkeiten der Spieler bei Piraten Kapern recht begrenzt, auch die Interaktion zwischen den Spielern ist nicht sonderlich ausgeprägt. Dennoch macht es Spaß mit einige Spielern auf Kaperfahrt zu gehen und ein wenig die Würfel rollen zu lassen, ohne sich dabei über langfristige Strategien und taktische Vorgehensweisen Gedanken machen zu müssen. Mit einigen kleineren Modifikationen eignet sich das Spiel auch für jüngere Spieler und gibt so ein recht passables Familienspiel für zwischendurch ab. Die Ermittlung der Punkte wirkt anfangs zwar etwas umständlich, allerdings ist die Zählweise in der Praxis erstaunlich unkompliziert und geht spätestens nach zwei oder drei Runden recht gut von der Hand. Dies liegt auch an der recht umfassend und gut geschriebenen Anleitung, wobei auch die Übersichtskarten hilfreich sind. Die Illustrationen sind nicht herausragend, aber stimmig und passen gut zum Spielthema, lediglich die Karte der „Wächterin“ wirkt deplatziert. Auch die Symbole auf den Würfeln lassen sich selbst bei nicht optimaler Beleuchtung sehr gut erkennen.

Mit Piraten Kapern legt Amigo wieder einmal ein schönes, einfaches und schnelles Spiel vor, das sich für Spieler fast aller Altersklassen gleichermaßen eignet.

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