Munchkin Conan

06.01.2013 von Marcus Pohlmann

Munchkin Conan

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Erscheinungsdatum: 01.12.2012

Sprache: Deutsch

Die Idee zu Munchkin Conan ist nicht wirklich neu. Schon 2011 veröffentlichten Pegasus Spiele, fast zeitgleich mit der Neuverfilmung, einen Munchkin-Booster mit 15 Karten, die sich thematisch an den Abenteuern des cimmerischen Barbaren orientierten. Offensichtlich waren die Autoren jedoch der Ansicht, dass aus dem Thema noch mehr herauszuholen ist. Und so kommt nun ein vollwertiges Spiel auf den Markt, das zahlreiche Elemente aus den Romanen von Robert E. Howard übernimmt.

Für Kenner der Serie bietet der Inhalt der kleinen Box im ersten Moment nicht viel Überraschendes: 168 Karten, aufgeteilt in Tür- und Schatzkarten, ein sechsseitiger Würfel für die Flucht vor Monstern und eine, mit zwanzig Seiten ungewöhnlich umfangreich ausgefallene, Anleitung.
Schon ein flüchtiger Blick in dieses Regelheft zeigt, das sich am grundlegenden Spielprinzip in den letzten zwölf Jahren nach der Veröffentlichung des Ur-<b>Munchkin</b> nicht sonderlich viel geändert hat. Jeder der bis zu sechs Spieler übernimmt die Rolle eines unerfahrenen Abenteurers, der sich durch ein Verlies kämpft und dabei Ruhm, Schätze und Erfahrung ansammelt. Der erste Spieler, dem es dabei gelingt die Erfahrungsstufe 10 zu erreichen, gewinnt das Spiel.
Zu Beginn bekommt jeder Spieler eine Grundausstattung von jeweils vier Karten von jedem Stapel als Starthilfe. Im eigentlichen Spielverlauf tritt ein Spieler zu Beginn seines Zuges eine Tür im Verlies ein. Manchmal hat er Glück und es finden sich nützliche Dinge dahinter, wie beispielsweise Klassen, Rassen, Gefährten oder das neu hinzugekommene Geburtsrecht. Mit dem Krieger, dem Dieb, dem Magier und dem Priester sind die vier Klassen enthalten, die schon aus dem ursprünglichen Munchkin bekannt sind. Die vier zur Verfügung stehenden Rassen entstammen dagegen nicht den gängigen Fantasy-Klischees, sondern sind dem Hintergrund der Conan-Romane geschuldet. Die Spieler können hier als Kuschite, Stygier, Zamoraner und natürlich als Cimmerier auf Monsterhatz gehen, das Geburtsrecht unterscheidet zwischen Adeligen und Barbaren und bietet erleichtert den Einsatz von Ausrüstung oder Gefährten. Gelegentlich wird der Spieler aber auch von einem Fluch getroffen, der meist unschöne Auswirkungen, wie beispielsweise den Verlust von Gegenständen, hat. Wenn sich jedoch hinter der Tür ein Monster befindet, so kommt es zum Kampf. Der Spieler addiert hierbei seine aktuelle Stufe und diverse Boni für Gegenstände, Begleiter oder besondere Fähigkeiten und versucht so die Stufe des Monsters zu übertreffen. Sollte dies nicht gelingen, so kann er einen Mitspieler um Hilfe bitten und ihm dafür als Anreiz Schätze versprechen. Die anderen Spieler können während dessen eine oder beide der am Kampf beteiligten Parteien unterstützen, indem sie Karten abwerfen. Gelingt es dem Spieler das Monster zu besiegen, so erhält er als Belohnung eine oder mehrere Erfahrungsstufen und Schätze. Unterliegt der Spieler jedoch und kann nicht weglaufen, so kommen die „Schlimmen Dinge“ des Monsters zum Zug, diese reichen vom Verlust einiger Handkarten oder Gegenstände bis hin zum Ableben des Charakters.
Im Spielverlauf sammeln die Spieler auf diese Weise Runde für Runde Boni an, um schließlich den letzten Kampf bestreiten zu können, der sie auf die zehnte Stufe und damit zum Spielsieg bringt. Die Mitspieler versuchen natürlich dies, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, zu verhindern und selbst dieses Ziel zu erreichen.

Es ist erstaunlich, dass es dem Autor Steve Jackson immer noch gelingt, dem altgedienten Spielprinzip neue Facetten abzugewinnen. Allerdings bietet Munchkin Conan kaum neue Ansätze sondern hauptsächlich Variationen schon bekannter Motive. Dem einzig neuen Spielelement, dem Geburtsrecht, gelingt es nicht wirklich einen bleibenden Eindruck während des Spiels zu hinterlassen. Auch die Vorteile der verschiedenen Rassen enttäuschen etwas, ähneln sie sich doch sehr stark und muten etwas einfallslos an. Der Rest des Spiels bietet dem Munchkin-Fan jedoch solides Futter für die Spielrunde zwischendurch. Vor allem Kenner der Romane dürften den einen oder anderen Bekannten wieder treffen. Die ausführliche Anleitung beschreibt den Spielablauf im Detail und lässt dabei so gut wie keine Frage offen. Grade für Neueinsteiger ist das sehr sinnvoll, alte Hasen dagegen können sich einen Blick in die Regeln allerdings sparen. John Kovalic ist wieder für die Illustration der Karten verantwortlich, bleibt seinem Stil treu und verleiht den Figuren ihr sehr spezielles Aussehen. Für Fans des Künstlers bietet dieses Spiel damit wieder einige schöne Bilder.

Auch dieser Ableger aus der Munchkin-Familie kann nicht mit wirklichen Neuerungen aufwarten, schafft es aber die Spieler dennoch gut zu unterhalten.

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