Munchkin 6.5 – Grausige Grüfte

29.06.2016 von Marcus Pohlmann

Munchkin 6.5 - Grausige Grüfte

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Spieleranzahl: 3 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Erscheinungsdatum: 16.06.2016

Sprache: Deutsch

Wie vielleicht bekannt sein dürfte, geht es bei der Munchkin-Kartenspielreihe von Pegasus Spiele darum als Abenteurer ein Verlies zu erforschen, Monster zu töten und sich die dazugehörigen Schätze unter den Nagel zu reißen. Bemerkenswerterweise wurden die eigentlichen Dungeonräume recht lange Zeit vernachlässigt und nahmen erst mit Munchkin 6 – Durchgeknallte Dungeons wirklichen Einfluss auf das Spiel. Das nun erschienene Munchkin 6.5 – Grausige Grüfte zielt darauf ab, den schon bestehenden Fundus an Portalen und Dungeons weiter zu vergrößern.

Der Inhalt der Schachel ist recht überschaubar: eine kleinformatige, vierseitige Anleitung, 16 Karten mit Portalen und 20 Dungeonkarten. Ganz ähnlich verhält es sich auch mit den Spielvorbereitungen. Je nach Vorlieben der Spieler beziehungsweise der Anzahl der verwendeten Munchkin-Erweiterungen werden nur 8 oder alle 16 Portalkarten in den Stapel mit den Türen gemischt. Die großformatigen Dungeonkarten bilden einen separaten Stapel, von dem die oberste Karte, sozusagen als Eingang, aufgedeckt wird. Am schon hinreichend bekannten Spielablauf ändert sich durch die neuen Karten fast nichts.
Wird eine Portalkarte während des Spiels aufgedeckt oder aus der Hand gespielt, so werden deren Auswirkungen direkt ausgeführt. Dabei kann es sich einfach nur um den Wechsel in ein anderes Dungeon handeln oder es kommen noch weitere Effekte zum Tragen. So ermöglicht beispielsweise das „Brachialportal“ den Spielern für jeden abgelegten Gegenstand eine Stufe aufzusteigen, das „Spiegelportal“ vertauscht im Kampf Boni und Mali oder das „Mortale Portal“ schwächt untote Monster. Auch die Dungeons haben unterschiedliche Besonderheiten, die so lange erhalten bleiben, wie dieser Dungeon aktiv ist. Unter gewissen Umständen ist es sogar möglich, dass mehrere Dungeon-Karten aufgedeckt sind; in diesem Fall gelten alle Sonderregeln. So verdoppeln die „Quälgruben“ die Stufe und Boni aller Monster, im „Stadtstaat der unsichtbaren Unterwäsche“ haben Geschlechtsumwandlungen keine Auswirkungen, der „Totenteich“ fügt einem Kampf bis zu sechs untote Monster hinzu und das „Dungeon des falschen Stolzes und des Geflügelsalats“ bevorzugt Spieler die eine Huhn-Karte im Spiel haben oder grade Huhn essen.

Die Dungeon-Karten machen die, unter normalen Umständen schon konfuse, Munchkin-Partie nochmals deutlich chaotischer, vor allem wenn mehr als eine Karte im Spiel ist. Daran ist an sich nichts auszusetzen, macht genau dies doch einen Großteil des Spielspaßes aus. Allerdings sind die Effekte alles andere als ausgewogen und reichen von weitgehend vernachlässigbar wie im „Dung Eon“ bis hin zu unglaublich mächtigen Boni im „Dungeon der kleidungsmässigen Pracht“. Diese Unausgewogenheit kann unter Umständen nachhaltig den Spaß an der Partie verderben, da es die Differenzen zwischen den Spielern viel weiter verstärkt. Wer sich daran jedoch nicht stört bekommt mit dieser Erweiterung einige Karten, welche den gewohnten Spielverlauf doch erheblich aufmischen.
Die Zeichnungen sind, wie gewohnt, von John Kovalic über den eigentlich keine großen Worte mehr verloren werden müssen. Mit wenigen Strichen gelingt es ihm meist, einen direkten Bezug von Illustration und Kartentext herzustellen und dies auch noch witzig zu präsentieren.

Pegasus Spiele liefern hier eine zwar nicht unbedingt zwingend notwendige, aber durchaus unterhaltsame Erweiterung für ihre kultige Kartenspiel-Serie ab.

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