Matschig

05.08.2012 von Marcus Pohlmann

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Erscheinungsdatum: 01.05.2012

Sprache: Deutsch

Das vorliegende Matschig von Valentin Herman ist kein wirklich neues Spiel, hat es der Autor doch schon 1998 im Mannheimer FanFor-Verlag veröffentlicht. Nun hat sich Amigo dem kleinen, unscheinbaren Kartenspiel angenommen und es mit neuer Aufmachung wieder auf den Markt gebracht.

Der Inhalt der Schachtel ist recht überschaubar: eine sehr kurze Anleitung sowie 110 Karten sind alles, was zum Spielen benötigt wird. Die meisten dieser Karten zieren Abbildungen von unterschiedlich großen Wasserpfützen und Sandhaufen, versehen mit Nummern von eins bis sieben. Daneben gibt es noch verschiedene Schirmkarten und Sonderkarten, deren Bedeutung sich erst nach einem Blick in die Anleitung erschließt.
Ziel des Spieles ist es, aus einer Schlammschlacht als sauberster Spieler hervor zu gehen. Dazu kombinieren die Spieler, wenn sie an der Reihe sind, jeweils eine Sand- und Wasserkarte zu einem Matschklumpen und spielen oder „werfen“ diese Kombination auf einen anderen Spieler. Die Mitspieler haben nun die Möglichkeit durch das Ausspielen einer eigenen Karten den Matschklumpen perfekt zu machen, dies bedeutet gleiche Teile von Wasser und Sand zu haben. Hat beispielsweise der Sand einen Wert von 7 und das Wasser von 3, so wird durch das Hinzufügen einer Wasserkarte mit dem Wert 4 der Matsch perfekt. Gelingt dies, so darf der Spieler, der die passende Karte ausgespielt hat den Wurf auf einen anderen Spieler umleiten. Allerdings hat der so beworfene Spieler noch die Möglichkeit sich zu verteidigen, indem er eine Schirm-Karte ausspielt oder eine der verschiedenen Sonderkarten nutzt. Auch die Schirm-Karten sind mit Zahlen versehen und können Matschpunkte bis zum aufgedruckten Wert abfangen. Mit den Sonderkarten ist es möglich nur von Sand oder nur von Wasser getroffen zu werden, den Matsch auf einen Mitspieler umzuleiten oder mit dem mächtigen Friesennerz jeglichen Dreck zu absorbieren. Ist der Matschangriff nun beendet ergänzen die Spieler ihre Handkarten wieder auf sieben und der Spieler, der als letztes Ziel eines Matschangriffes wurde, ist nun an der Reihe. Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, dann zählen die Spieler ihre Matschpunkte, also die aufgedruckten Zahlen ihrer Wasser- und Sandkarten, die sie während des Spiels erhalten haben. Der Spieler mit der geringsten Punktzahl gewinnt das Spiel und gilt fortan als Saubermann. Daneben gibt es noch eine Spielvariante, bei der Spieler belohnt werden, die entweder nur Wasser- oder nur Sand-Karten vor sich liegen haben.

Bei Matschig demonstriert der Verlag wieder eindrucksvoll, wo seine großen Stärken liegen. Ein einfaches Konzept, unkomplizierte Regeln und eine gelungene Aufmachung ergeben so ein spaßiges Spiel für die ganze Familie. Durch die wechselnde Zugreihenfolge und die Möglichkeit in die Matschwürfe der Mitspieler einzugreifen, sind alle Beteiligten ständig ins Spielgeschehen eingebunden, was vor allem für jüngere Spieler wichtig ist, die so gar nicht die Gelegenheit erhalten sich zu langweilen. Für ausgebuffte Strategen oder eine abendfüllende Beschäftigung eignet sich das Spiel eher nicht, da die Spieler den Ablauf nur zu einem gewissen Grad beeinflussen können und ausgefeilte Taktiken selten den ersten Matschangriff überstehen. Auch die recht kurze Spielzeit von einer halben Stunde oder weniger unterstützt den Eindruck vom einfachen Spiel für zwischendurch. Die Illustrationen von Marek Blaha sind hervorragend gelungen und ausgesprochen stimmig. Zudem sind sie, als netter Nebeneffekt, auch weitgehend selbsterklärend. So wird die kurz gehaltene und verständlich geschriebene Anleitung in der Regel nach dem ersten Spiel auch nicht mehr benötigt.

Ein schnelles, unkompliziertes Spiel, das vor allem bei voller Spielerzahl richtig Spaß macht.

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