Majesty

10.01.2018 von Marcus Pohlmann

Majesty

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Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler

Altersempfehlung: ab 7 Jahren

Spieldauer: 20 bis 30 Minuten

Erscheinungsdatum: 26.10.2017

Sprache: Deutsch

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In Majesty machen sich bis zu vier Spieler daran, ihre kleinen Reiche mit allerlei nützlichen Personen zu bevölkern um Gold zu scheffeln und die Konkurrenz um den Thron in ihre Schranken zu weisen. Veröffentlicht wird das Spiel aus der Feder von Marc André von Hans im Glück, die bekanntlich ein Faible für Aufbauspiele, gerne vor mittelalterlichem Hintergrund, haben.

In der Schachtel finden sich 70 Münzen als Spielwährung und zur Darstellung der Siegpunkte. Diese kommen als Plastikchips und sind im Wert mehrfach gestaffelt. 30 weiße Holz-Meeple stehen den Spielern zur Verfügung um Gehilfen anzuheuern. Diese gibt es in Form von 60 Personenkarten mit roter und grüner Rückseite. Insgesamt sieben verschiedene Personen bevölkern die Königreiche: Müllerin, Bauer, Hexe, Wache, Soldat, Wirt und Adliger. Darüber hinaus gibt es auch noch Karten, die eine Kombination von zwei Personen anzeigen. Das Reich jedes Spielers setzt sich aus acht Gebäuden zusammen: Mühle, Brauerei, Hexenhaus, Wachturm, Kaserne, Taverne, Schloss und Lazarett. Diese Karten sind doppelseitig gedruckt für zwei unterschiedliche Spielmodi. Ansonsten gibt es noch vier Karten um die Meeple zu platzieren, die achtseitige Anleitung und ein Übersichtsblatt, auf welchem die Gebäude und ihre Funktionen erklärt werden.
Zum Spielbeginn müssen sich die Spieler entscheiden, ob sie die A- oder die B-Seite der Gebäude nutzen. Diese unterscheiden sich teils deutlich in den Belohnungen, die sich aus der Nutzung ergeben. Die Gebäude werden dann der Reihe nach vor dem Spieler platziert, angefangen bei der Mühle bis hin zum Lazarett. Je nach Spieleranzahl kommen nicht alle Personenkarten zum Einsatz, hier muss das Deck um die entsprechende Kartenanzahl reduziert werden. Sechs Karten werden von diesem Deck offen in einer Reihe ausgelegt, der Rest dient als Nachziehstapel. Schließlich erhält jeder Spieler noch fünf Meeple und die Partie kann beginnen.
Der Startspieler nimmt sich eine der ausliegenden Personen. Die erste Karte kostet ihn dabei nichts, möchte er jedoch eine Karte weiter hinten aus der Reihe nehmen, so muss er auf jede davor liegende Karten einen Meeple platzieren. Nimmt ein Spieler eine Karte, auf der bereits aus vorherigen Zügen Meeple liegen, so wandern sie in seinen Vorrat. Die Person wird anschließend an das entsprechende Gebäude angelegt und direkt, mit allen bereits darauf liegenden Karten, auch abgehandelt. So generiert beispielsweise eine Müllerin auf der Mühle 2 Gold; liegt darauf bereits eine Müllerin, so bekommt der Spieler 4 Gold dafür. Neben den normalen Einnahmen bieten manche Gebäude noch Sonderfunktionen; so bringen diese zusätzliche Meeple, lösen Wertungen auch bei anderen Gebäuden und Mitspielern aus, oder verwunden ausliegende Personen der Mitspieler. Diese werden ins Lazarett gelegt und können vorerst nicht mehr für die Gebäude genutzt werden. Schließlich bekommt der Spieler für überzählige Meeple noch zusätzliches Gold und der nächste Spieler ist an der Reihe.
Gespielt werden zwölf Runden – jeder Spieler hat also zwölf Personen in seinem Königreich liegen. Danach folgen insgesamt drei Wertungen: Für jede Person im Lazarett muss der Spieler ein Gold abgeben und die Karte in die Tischmitte legen. Nun werden die unterschiedlichen Personen gezählt, die ein Spieler ausliegen hat. Deren Anzahl wird mit sich selbst multipliziert und bringt dem Spieler die entsprechende Anzahl Münzen. Weiter wird noch geprüft, wer bei welchem Gebäude die meisten Personen anliegen hat und bekommt die entsprechende Anzahl an Punkten gut geschrieben. Schließlich werden nun die Goldmünzen jedes Spielers addiert – der Spieler mit dem größten Vermögen wird zum König gekrönt.
Wird die B-Seite der Gebäude genutzt, so ändert sich am Spielverlauf nichts, allerdings sind die Effekte der Gebäude viel weitreichender und komplexer. Beispielsweise bekommt ein Spieler bei der Wertung der Brauerei für jede Müllerin und jeden Brauer einen zusätzlichen Meeple. Sollte der Spieler darüber hinaus auch noch einen Wirt und einen Adligen in seinem Königreich haben erhält er noch zehn weitere Goldmünzen.

Majesty balanciert gekonnt auf dem schmalen Grad zwischen seinem Anspruch als Familienspiel und der taktischen Herausforderung für Vielspieler. Eine Strategie die jedes Mal zum Sieg führt, habe ich bisher noch nicht gefunden. Erfolgversprechend war es in den Testspielen, sich in alle Richtungen abzusichern und die Personen gut zu verteilen. Natürlich hängt dies von den Nachziehkarten ab, aber es lässt sich doch recht gut improvisieren. Wichtig ist es darüber hinaus, die Endwertung nicht aus dem Auge zu verlieren – hier gibt es unter Umständen noch sehr viele Punkte abzustauben. Für etwas erfahrenere und anspruchsvollere Spieler bietet die zweite Gebäudeseite die nötige Herausforderung. Der Spielablauf ist auch mit vier Spielern erstaunlich flüssig, auch wenn die verlagseigene Einschätzung der Spieldauer von einer halben Stunde häufig überschritten wurde. Aber selbst mit zwei oder drei Spieler funktioniert Majesty recht gut und liefert spannende, kurzweilige Partien.
Das Spielmaterial macht, vor allem Dank der Pokerchips/Goldmünzen, einen sehr wertigen Eindruck. Die Illustrationen von Anne Heidsieck sind stimmig ohne dabei zu niedlich oder überzogen zu wirken. Auch über die Druck- und Papierqualität der Spielkarten kann ich nichts Negatives berichten. Die Anleitung liegt viel Wert auf bebilderte Beispiele und erklärt die Spielsituationen und auch die Nutzung der Gebäude umfassend.
Auf der Verlagsseite finden sich neben einigen Daten zum Spiel auch die Regeln zum Download sowie ein kurzes Tutorialvideo.

Grade für jüngere Spieler oder Familien, auf die das Spiel ja auch zugeschnitten ist, bietet Majesty viel Spielspaß, eine hübsche Aufmachung und einen flüssigen, abwechslungsreichen Ablauf.

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