King of Tokyo

04.01.2012 von Marcus Pohlmann

King of Tokyo

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Spieleranzahl: 2 bis 6 Spieler

Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: ca. 30 Minuten

Erscheinungsdatum: 13.10.2011

Sprache: Deutsch

Schon seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wird die japanische Hauptstadt in mehr oder minder regelmäßigen Abständen von verschiedenen Monstrositäten heimgesucht. Ganz gleich, ob es sich dabei um atomare, urzeitliche, mutierte, außerirdische oder stählerne Kreaturen handelt, ihnen allen ist gemein, dass sie Tokio dem Erdboden gleich machen wollen. Waren es zuerst nur Filme in denen diese Geschöpfe ihr Unwesen trieben so folgten im Laufe der Jahre auch Bücher, Comics und Computerspiele. Schließlich beschert der Heidelberger Spieleverlag mit King of Tokyo nun auch bis zu sechs Spielern die Möglichkeit sich bei diesem Brettspiel in der Stadt richtig auszutoben und dabei die gegnerischen Monster in ihre Schranken zu verweisen.

Der Inhalt der Spielbox präsentiert sich sehr überschaubar: ein kleines Spielbrett das die Stadt Tokio und ihren Hafen zeigt, ziemlich viele quaderförmige Glassteinchen, die so genannten Energiebrocken, acht Würfel mit merkwürdigen Symbolen, 66 Karten mit besonderen Spieleffekten, sechs possierliche Pappmonster mit dazugehörigem Aufsteller und passendem Monsteranzeiger. Die vierseitige Anleitung, die alles Wissenswertes zum Spiel enthält, und einige Papp-Marker runden das Spielmaterial schließlich ab.
Vor Beginn der Partie können sich die Spieler entscheiden, als welches Monster sie die Stadt terrorisieren möchten. Zur Auswahl stehen hier Kreaturen wie Alienoid, Meka Dragon oder der Cyber Bunny. Spielerisch gibt es zwischen diesen Monstern keinen Unterschied, lediglich die Optik variiert. Zusammen mit dem Monster-Aufsteller bekommt jeder Spieler auch einen Monsteranzeiger mit zwei Skalen für die verbliebenen Leben und errungenen Ruhmpunkte.
Nachdem somit der organisatorische Teil erledigt ist, beginnt die Schlacht um Tokio. Hierbei gestaltet sich der Rundenablauf relativ einfach. Der Spieler, der an der Reihe ist, nimmt sechs der Würfel und wirft diese bis zu drei Mal. Nach jedem Wurf kann er Würfel aussortieren oder erneut werfen. Lediglich nach dem letzten Wurf müssen die Ergebnisse ausgeführt werden. Jeder Würfel trägt die Ziffern eins bis drei und dazu noch drei verschiedene Symbole, die für den Spielablauf eine entscheidende Bedeutung haben. Jeweils drei gleiche Zahlen bringen dabei Ruhmpunkte in der entsprechenden Höhe, die Klaue ist das Zeichen für Angriff und so verursacht das Monster für jedes dieser Symbole einen Schadenspunkt. Das Herz-Symbol erlaubt es einem Spieler Lebenspunkte zurück zu erhalten oder Vergiftungen entgegen zu wirken, dies funktioniert allerdings nur bei Monstern die nicht die Stadt besetzen. Für jeden gewürfelten Blitz darf sich der Spieler schließlich einen Energiebrocken nehmen und kann am Ende seines Zuges damit besondere Karten erwerben die weitere Vorteile im Kampf gegen die anderen Monster bringen. So gibt es z.B. Karten, die einen Rettungswurf gegen Schaden erlauben, Karten die Ruhmpunkte bringen, die eigenen Angriffe effektiver werden lassen oder gar das Monster nach seinem Ableben zurück ins Spiel holen.
Nach dem Wurf werden die Ergebnisse abgehandelt, wobei die Schadensverteilung hier den größten Raum einnimmt. Je nachdem wo sich ein Monster gerade befindet wird dieser unterschiedlich verteilt. Steht die Kreatur außerhalb von Tokio, verliert das Monster in der Stadt die entsprechende Anzahl Leben. Schlägt dagegen der aktuelle Herrscher von Tokio zu, so werden alle anderen Monster verletzt. In der Variante mit fünf und sechs Spielern können dabei auch zwei Monster die Stadt unter sich aufteilen. Verliert nun die Kreatur in der Stadt Lebenspunkte, so kann der Spieler entscheiden, ob er weiterhin in der Stadt bleiben möchte oder sich zurückzieht. In letzterem Fall nimmt der Schadensverursacher den Platz des Monsters ein und bekommt dafür Ruhmpunkte. Verliert ein Monster sein letztes Leben, so scheidet es aus dem Spiel aus. Dieser Ablauf wiederholt sich so lange, bis es einem Spieler gelingt zwanzig Ruhmpunkte zu erringen oder die Monster der anderen Spieler ins Jenseits zu befördern.

King of Tokyo ist das, was im anglo-amerikanischen Sprachraum als „Beer-&-Pretzel-Game“ bezeichnet wird: ein relativ einfaches Spiel, das weder durch hochkomplexe Regeln oder opulente Ausstattung auffällt sondern den Spielern einfach nur ein schnelles, einfach zu erlernendes Vergnügen bietet. Und tatsächlich gelingt es dem Verlag dieses Ziel mühelos zu erreichen. Der Spielaufbau nimmt fast keine Zeit in Anspruch, die Regeln sind so einfach gehalten, dass sie schon nach der ersten Spielrunde sitzen und es gibt genug Interaktion zwischen den Spielern damit keine Langeweile aufkommt. Dies alles gepaart mit einer gewissen Schadenfreude bietet ein kurzweiliges und auch kurzes Spielvergnügen, so dass gerne auch zwei oder drei Partien hintereinander gespielt werden können. Für den anspruchsvollen Strategen ist das Spiel dagegen eher nicht die erste Wahl. Zu groß ist die Abhängigkeit vom Zufallsfaktor, sprich den Würfeln, auch die Vorteilskarten sind der Spielbalance nicht immer zuträglich und gerade bei fünf oder sechs Spielern gibt es kaum eine Möglichkeit seine Taktik voraus zu planen.
Die Aufmachung setzt zwar keine neuen Maßstäbe ist aber qualitativ hochwertig, liebevoll illustriert und recht stabil, so wie die Spieler dies vom Heidelberger Spieleverlag gewohnt sind. Und auch die Regeln sind gut geschrieben und lassen keine Fragen offen, so dass die Spieler direkt loslegen können.

Ein schnelles, unkompliziertes Spiel für Freunde des exzessiven Würfelns und der trashigen Monsterfilme.

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