Grill Party

19.05.2012 von Marcus Pohlmann

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Erscheinungsdatum: 01.02.2012

Sprache: Deutsch

Pünktlich zum Start der diesjährigen Grillsaison veröffentlicht der Spieleverlag Kosmos die passende spielerische Ergänzung zu diesem Thema. Bei Grill Party, erdacht vom spanischen Entwicklerduo „Piu Con Jocs“, versuchen bis zu fünf Spieler bestimmte Kombinationen von Lebensmitteln auf dem Grill zu platzieren und so ihre Aufträge zu erfüllen.

Das Spiel kommt in einer kleinen Box, die bei Kosmos zumeist den Zwei-Personen-Spielen vorbehalten ist. In diesem Fall hält sie jedoch genug Spielmaterial für fünf Spieler bereit. Am augenfälligsten sind sicherlich die Holzpöppel für die vier verschiedenen Grillgüter Steak, Wurst, Fisch und Mais, um die das Spiel kreist und die jeweils sechs Mal vorhanden sind. Fünf kleine Papp-Marker stellen die Teller der Spieler dar und auch der Spielplan in Form eines Grill-Rostes befindet sich in der Schachtel. Dazu kommen noch die zwanzig Auftragskarten für jeden Spieler und die vierseitige Anleitung.
Vor Spielbeginn bekommt jeder Spieler je eines der vier verschiedenen Grillgüter sowie seinen Teller, auf dem jeweils ein Grillgut vor den hungrigen Mitspielern in Sicherheit gebracht werden kann. Zudem erhält er noch einen Satz den Auftragskarten seiner Farbe, von denen er immer vier auf die Hand nimmt. Die Aufträge geben bestimmte Lebensmittelkombinationen vor, beispielsweise das sich kein Fisch auf dem Grill befinden darf, es mehr Steaks als Mais geben muss oder es mehr Würstchen, als irgendetwas anderes gibt. Das Ziel der Spieler ist es nun, diese Auftragskarten zu erfüllen, da derjenige Spieler gewinnt, der zuerst alle Karten ablegen kann. Eine Besonderheit gibt es allerdings: erfüllt ein Spieler die Bedingungen einer Karte und legt diese vor sich ab, so ist exakt diese Aufgabe so lange für alle nachfolgenden Spieler geblockt, bis eine andere Karte die ausliegende ersetzt.
Ist ein Spieler schließlich an der Reihe, so muss er während seines Zuges vier Aktionen ausführen. Zuerst nimmt er das Grillgut von seinem Teller, anschließend kann er entscheiden, ob er sich etwas vom Grill oder von einem Mitspieler nimmt. In beiden Fällen muss er dafür etwas anderes auf den Grill legen oder dem Mitspieler geben. Nun kann er prüfen, ob er eine oder mehrere seiner Auftragskarten, die er auf der Hand hält, erfüllen kann. Sollte dies der Fall sein, legt er die Karten auf seinen Ablagestapel. Schließlich füllt der Spieler seine Handkarten wieder auf vier Stück auf. Dies setzt sich so lange fort, bis es einem Spieler gelingt, alle Karten abzulegen. Dieser gewinnt dann das Spiel und darf sich für den Rest des Abends „Obergrillmeister“ nennen, so steht es zumindest in der Anleitung.

Die Regeln sind einfach, gut beschrieben und umfangreich bebildert, sodass nach wenigen Minuten die erste Partie starten kann. Auch die Spielvorbereitungen stellen sich als nicht sonderlich zeitraubend heraus, gilt es doch lediglich Karten und Pöppel zu verteilen. Der Spielablauf selbst ist durchaus flüssig und unterhaltsam und die Spieler sind ständig damit beschäftigt, die Teller und Ablagestapel der Konkurrenz im Auge zu behalten. Während es bei zwei oder drei Spielern hier durchaus möglich ist ein wenig zu taktieren, so wird bei zunehmender Spielerzahl der Ablauf immer glücksabhängiger, bis nur noch die Hoffnung bleibt, dass die Mitspieler die passende Vorarbeit leisten, um die eigenen Karten ablegen zu können. Auch kann es vorkommen, dass es für einen Spieler unmöglich wird zu gewinnen, da seine letzte Karte geblockt wird. Dies verleidet etwas den Spielspaß, zumal sich doch das Grundprinzip nach einigen Runden relativ schnell abnutzt und nicht genug Tiefgang und Abwechslung für mehrere Partien liefert.
Das Spielmaterial bietet dagegen keinen Grund zur Kritik, vor allem das hölzerne Grillgut und die hübschen Illustrationen dürften gerade bei jüngeren Spielern gut ankommen und auch das Cover der Box ist großartig gelungen.

Grill Party eignet sich eher als kurzes Familienspiel für zwischendurch, für eine abendfüllende Beschäftigung für Strategie-Fans gibt es allerdings nicht genug her.

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