Da Clash!

22.10.2014 von Marcus Pohlmann

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Erscheinungsdatum: 01.04.2014

Sprache: Englisch/Französisch

Als ausgesprochenen Wrestling-Fan würde ich mich eher nicht bezeichnen, dennoch ließ ich mich im letzten Jahr auf der SPIEL zu einem kleinen Vorab-Test des Brettspiels Da Clash! überreden. Hier schicken die Spieler jeweils zwei Fantasy-Figuren als Tag-Team in den Ring, zugegebenermaßen war es nicht die Thematik sondern eher die skurrilen Miniaturen wegen derer ich einen Blick auf das Spiel warf. Es sollte dann allerdings noch bis zum Frühjahr 2014 dauern, bis die französischen Spieleschmiede Ammon Miniatures das Spiel tatsächlich auf den Markt brachte und es kurz darauf auch den Weg in meine Sammlung fand.

Die kleine, quadratische Box dient nicht nur zur Aufbewahrung des Spielmaterials, sondern ist zugleich Wrestling-Ring und damit Spielfeld. Dazu kommen zwölf sechsseitige Würfel, rote und gelbe Kunststoff-Steinchen und verschiedene Papp-Marker. Komplettiert wird die Ausstattung durch die zwanzigseitige Anleitung in Französisch und Englisch sowie vier Papp-Aufsteller für die Wrestler sowie zwei Karten mit Werten und Fähigkeiten für jede Figur. Jeder Wrestler verfügt dabei über Werte für Angriff, Verteidigung, Bewegung und Lebenspunkte, den sogenannten Tonus. Auf der zweiten Karten finden sich jeweils drei Sonderfähigkeiten, die im Laufe des Spiels eingesetzt werden können. Ziel von Da Clash! ist es, die beiden gegnerischen Wrestler auf die Matte zu schicken, das heißt, ihre Lebenspunkte auf Null zu reduzieren.
Die Spielvorbereitungen bestehen in erster Linie daraus, jedem Spieler zufällig zwei Charaktere zuzuteilen, zur Auswahl stehen dabei der etwas schwächliche Baby Demon, der verrückte Professor Minus, der Zyklop Norbit und der kettensägenschwingende Teddy Fear. Danach müssen noch die Marker und Würfel verteilt werden und schon kann die Spielrunde beginnen. Diese wird eingeleitet von der „Coaching Phase“, in der die Spieler jeweils vier Würfel werfen und diese Würfel anschließend verteilen. Beispielsweise kann ein Würfel dazu genutzt werden, eine Figur zu aktivieren. Dabei wird auch gleich die Initiative festgelegt, je höher der Wert, desto früher kann der Wrestler seine Aktionen durchführen. Außerdem hat jede Figur zwei Spezialfähigkeiten, die ausgelöst werden, wenn die richtige Zahl zugeteilt wurde. So kann der Baby Demon beispielsweise einen Molotovcocktail auf ein benachbartes Feld werfen oder der Professor reduziert den Verteidigungswert aller gegnerischen Figuren. Daneben gibt es noch die Möglichkeit Würfel auf „Zen“ und „Rage“ zu legen, dies generiert wiederum Punkte, die genutzt werden können, um die Attributwerte zu steigern oder die „Super Powa“ jedes Charakters einzusetzen. So lässt Norbit zum Beispiel mit dieser Fähigkeit alle gegnerischen Figuren, die noch nicht am Zug waren, aussetzen.
In der zweiten Phase, der „Round!“ können sich die Figuren nun entsprechend ihrer Initiative-Reihenfolge bewegen, besondere Aktionen nutzen oder einfach gegnerische Figuren angreifen. Dazu werfen sie eine Anzahl Würfel entsprechend ihrem Angriffswert. Jeder Würfel mit einem Ergebnis gleich oder höher dem gegnerischen Verteidigungswert verursacht einen Schadenspunkt, der dann vom Tonus abgezogen wird. Haben alle Figuren ihre Aktionen durchgeführt, so beginnt die nächste Runde, bis es einem Spieler gelingt beide gegnerischen Kämpfer auszuschalten.

Ich bin mir eigentlich recht sicher, dass Da Clash! anfangs von den Autoren nur als Vehikel gedacht war um den Absatz ihrer Resin-Miniaturen anzukurbeln. Diese sind zwar durchaus nett anzuschauen, aber auf Grund ihres sehr comichaften Modellierstils kaum für andere Tabletop- oder Brettspiele geeignet. Herausgekommen ist dabei ein schnelles, recht unkompliziertes Spiel, bei dem der Spaß deutlich wichtiger ist als eine ordentliche Spielbalance, ausgewogene Fähigkeiten oder gar eine Taktik. Mit den vier enthaltenen Charakteren (als Papp-Aufsteller) lassen sich zwar durchaus einige nette Partien bestreiten, aber eine größere Figurenauswahl und der Einsatz von Miniaturen, nach Möglichkeit mit dem dazugehörigen Resin-Spielfeld, machen deutlich mehr Spaß. Allerdings lässt dies die Kosten für das Spiel recht schnell in die Höhe schießen, und ob eine Spieldauer von 15 oder 20 Minuten dies Wert ist, muss jeder Spieler für sich selbst entscheiden.
Die Regeln sind recht verständlich geschrieben, wobei ein oder zwei Beispielillustrationen durchaus hilfreich gewesen wären, auch die, leider etwas spärlichen, Illustrationen sind nett anzuschauen und basieren weitgehend auf den fertigen Miniaturen des Herstellers.

Trotz des eher dürftigen Spielmaterials macht Da Clash! Spaß, wird aber erst mit einer größeren Figurenauswahl richtig gut.

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