Almanach der Untoten

07.05.2012 von Marcus Pohlmann

Almanach der Untoten

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Erscheinungsdatum: 01.11.2011

Sprache: Deutsch

Das Pathfinder-Rollenspiel, 2009 eigentlich als Ableger von Dungeons & Dragons 3.5 erschienen, hat sich schnell verselbstständigt und in wenigen Jahren eine recht große Anhängerschaft um sich geschart. Zahlreiche Abenteuer- und Quellenbände sind seitdem erschienen, die sowohl das Spiel als auch die Kampagnenwelt Golarion weiter mit Leben zu füllen. Um Übersetzung und Vertrieb kümmert sich dabei von Anfang an der Waldemser Verlag Ulisses Spiele von dem auch der vorliegenden Band Almanach der Untoten stammt.

Untote erfreuen sich bei Spielleitern, ganz gleich in welchem Genre, seit jeher großer Beliebtheit. Während Skelette und Zombies schon fast zum Standard-Repertoire gehören und kaum mehr als Kanonenfutter für die Charaktere hergeben, gibt es immer wieder intelligente, mächtige Untote, die einen besonderen Platz in Abenteuer und Kampagnen einnehmen und die Spieler vor besondere Herausforderungen stellen. Zehn solcher Kreaturen bekommt der Leser nun auf den 68 Seiten des Softcover-Bandes vorgestellt. Die Bandbreite reicht hier von eher bekannten Wesenheiten wie Gruftschrecken und Schatten, die fast nur von ihren Instinkten und dem Hass auf alles Lebende gesteuert werden über exotische Kreaturen wie den Bodak, der alleine durch seinen Blick töten kann. Auch Grabesritter, die selbst der Tod nicht von ihrem ritterlichen Kodex abhalten kann, finden im vorliegenden Band ebenso ihren Platz wie die als Verschlinger bekannten untoten Drachen oder Leichname, die zeitlebens mächtige Zauberwirker waren und sich nun an ihre Existenz klammern. Gerade die letztgenannten Kreaturen verfügen über eine Furcht einflößende Intelligenz und ihre Intrigen sind der Stoff für ganze Abenteuerkampagnen.
Zu Beginn jedes Kapitels erhält der Leser einige allgemeine Informationen über die Kreatur und ihre Entstehung, ebenso über ihre Lebensweise und das Sozialverhalten, soweit sie eines besitzen. Auch die spielrelevanten Fakten kommen nicht zu kurz, folgen doch die Absätze über ihren Einsatz im Abenteuer, mögliche Schätze und Variationen. Abgerundet wird das jeweilige Kapitel von einer ausgearbeiteten Beispielkreatur, die zudem über eine kurze Hintergrundgeschichte verfügt und so direkt vom Spielleiter eingesetzt werden kann. Zudem sind die Artikel mit einigen Illustrationen der jeweiligen Kreatur garniert und helfen so Spielleiter und Spielern sich ein Bild von dem jeweiligen Wesen zu machen.

Der Almanach der Untoten liefert dem engagierten Spielleiter wesentlich mehr als eine reine Ansammlung von Werten und Fähigkeiten der beschriebenen untoten Wesen. Er bekommt hier genug Informationen geliefert um die Kreatur glaubhaft in die Spielwelt zu integrieren, ihre Motivationen und Ziele auszuarbeiten und sie so letzten Endes auch für die Spieler glaubwürdig zu präsentieren. Natürlich lohnt sich dieses Vorgehen nur für Monster, die einen besonderen Platz im Abenteuer einnehmen und für die Charaktere eine außergewöhnliche Herausforderung darstellen. Für Spielleiter, die sich nicht scheuen, ein wenig Arbeit in die Entwicklung ihrer Bösewichte zu stecken bietet dieser Band eine reichhaltige Fundgrube und Inspirationsquelle zugleich. Die Aufmachung und Qualität des Bandes steht anderen Büchern aus der Reihe in nichts nach. Durchgängig vierfarbiger Druck, stimmige Illustrationen, die durchaus etwas zahlreicher hätten ausfallen können und ein übersichtliches Layout erleichtern dem Leser die Orientierung. Der Besitz des Bandes ist zwar nicht unbedingt existenziell, allerdings werden Spielleiter die Wert auf detaillierte Hintergründe und plausible Monster legen, damit ihre Freude haben.

Ulisses Spiele legen hier eine gelungene Sammlung untoter Kreaturen vor die wesentlich tiefer ins Detail geht, als es der Leser von gängigen Monsterhandbüchern gewohnt ist.

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