iZombie – Tote leben länger

01.08.2016 von Marcus Pohlmann

iZombie - Tote leben länger

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ISBN: 978-3957985590

Format: Softcover

Seiten: 144

Preis: 16,99

Erscheinungsdatum: 31.10.2015

Sprache: Deutsch

Dem einen oder anderen Serien-Junkie dürfte iZombie ein Begriff sein. Die US-amerikanische Serie dreht sich (in bisher zwei Staffeln) um eine untote Gerichtsmedizinerin, die die Erinnerungen eines Toten übernimmt, wenn sie das Gehirn der Person frisst. Die Fernseh-Variante hat jedoch herzlich wenig mit dem zugrunde liegenden Comic von Chris Roberson zu tun. Panini Comics haben sich nun dem, seit 2009 erscheinenden, Comic angenommen und veröffentlichen den ersten Band iZombie – Tote leben länger für dem heimischen Markt.

Hauptperson des 144seitigen Softcover-Bandes ist die junge Gwendolyne Dylan; als Angestellte der Stadtverwaltung von Eugene, Oregon arbeitet sie als Totengräberin und verbringt auch einen Großteil ihrer Freizeit auf dem Friedhof, wo sie sich häuslich eingerichtet hat. Zu allem Überfluss muss sie einmal im Monat ein Hirn fressen, sonst verwandelt sie sich in einen blutrünstigen, unkontrollierbaren Zombie. Auch sonst wird die Kleinstadt von allerlei merkwürdigen Gestalten bevölkert: Gwens Freundin Ellie ist ein Geist, ihr Kollege Scott verwandelt sich bei Vollmond in einen Werterrier, der örtliche Paintball-Club wird von einigen Vampirinnen geleitet und eine altägyptische Mumie ist auf der Suche nach Ersatzkörperteilen.
Es könnte also alles recht idyllisch in der Stadt sein, wenn Gwen nicht mit dem Hirn auch die Erinnerungen des Toten übernommen hätte. Ihre letzte Mahlzeit starb unter recht merkwürdigen Umständen und das Unterbewusstsein des Toten zwingt die Totengräberin, sich auf die Suche nach dem Mörder zu machen. Die Suche führt sie zu John Amon, einem untoten Ägypter, der als Vigilant Jagd auf Verbrecher macht. Von diesem Wiedergänger erfährt Gwen einiges über ihren eigenen Zustand und auch über die Entstehung der anderen Kreaturen kann Amon ihr etwas beibringen.
Zur gleichen Zeit erscheinen zwei Mitglieder eines uralten Monsterjäger-Kultes in Eugene und gehen dem vermehrten Auftauchen blutleerer Leichen nach. Dies führt nicht nur zu einer Konfrontation mit der Ober-Blutsaugerin Nemia, sondern auch zu einem Flirt zwischen Gwen und Horatio, dem jüngeren Jäger.
Abgerundet wird dieser erste Band mit einer kleinen Galerie von Cover- und Entwurfszeichnungen, sowie Kurzbiographien von Autor und Illustrator.

Chris Roberson legt hier eine unterhaltsame, beinahe harmlose Geschichte vor, die im Vergleich zu vielen der aktuellen Graphic Novels aus dem Genre auf Zynismus und Gewaltexzesse verzichtet. In Anbetracht der eigentlich recht blutrünstigen Thematik von iZombie ist dies gleich doppelt bemerkenswert und sorgt dafür, dass sich die Story einen gewissen „Heile-Welt-Charme“ bewahrt. Die Monster sind hier auch nur Menschen, die in Ruhe in Eugene ihr Leben (oder was auch immer dafür durchgeht) leben wollen. Im diesem ersten Teil lässt sich der Autor relativ viel Zeit um dem Leser die zahlreichen Charaktere und natürlich auch die Stadt selbst vorzustellen. Die Grundlagen für eine weiterführende Story werden zwar gelegt, doch bleibt es nur bei Andeutungen, was die Spannung beim Leser durchaus steigert und auf die Fortsetzung neugierig macht
Die Zeichnungen von Michael Allred sind recht ungewöhnlich, verzichten weitgehend auf Details und wirken in weiten Teilen recht grob und kantig. Der Einsatz von kräftigen, knalligen Farben und Punktrastern erinnert an die Pop Art der 60er Jahre, was sehr gut zur Stimmung des Comics passt.

iZombie ist keine herausragende, aber doch eine unterhaltsame und sehr sympathische Geschichte, die sich wohltuend von der häufig übertrieben düsteren Konkurrenz abhebt.

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