Cthulhu Design

28.03.2012 von Marcus Pohlmann

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Format: Softcover

Seiten: 118

Preis: 29,95

Erscheinungsdatum: 01.02.2012

Sprache: Deutsch

Im letzten Jahr ging mit dem Ausstieg des langjährigen Chefredakteurs Frank Heller zweifellos eine Ära für das Rollenspiel H.P. Lovecrafts Cthulhu zu Ende. Ein wenig ging dabei allerdings unter, dass noch jemand anderes seinen Abschied aus dem Team nahm. Die Rede ist hier von Manfred Escher, dem Designer der das Erscheinungsbild der Veröffentlichungen seit vielen Jahren maßgeblich geprägt hat und dessen Illustrationen fast jedes Cover zieren, das in den letzten zehn Jahren von Pegasus Press für das Rollenspiel veröffentlicht wurde. Quasi als Abschiedsgeschenk veröffentlicht er nun im Selbstverlag Cthulhu Design, das alle Arbeiten aus diesem Bereich zusammenfasst.

Ein Blick auf den Umschlag vermittelt dem Leser schon was ihn erwartet. Sämtliche Rückenabbildungen der Rollenspiel-Bände sind hier aneinander gereiht und über allem prangt der „Cthulhu“-Schriftzug, der wohl jedem Spieler dieses System bekannt sein dürfte. Eingeleitet wird der Band dann neben einigen Informationen zu Künstler und Rollenspiel von einem Vorwort Frank Hellers, der auf seine langjährige Zusammenarbeit mit Manfred Escher zurück blickt. Das Hauptaugenmerk in diesem 118 Seiten starken Softcover-Band liegt aber natürlich auf den Covern der Regel-, Quellen- und Abenteuer-Bände die für das Cthulhu-Rollenspiel veröffentlicht wurden und folgen in ihrer Präsentation stets dem gleichen Schema. Die rechte Seite wird vollständig vom jeweiligen Titelbild eingenommen, während sich auf der linken Seite dazugehörige Pressestimmen, Notizen, Skizzen und zumeist auch eine verkleinerte Abbildung von Vorder- und Rückseite befinden. Chronologisch geordnet von der zweiten Auflage des Spieler-/Spielleiter-Handbuches bis hin zur limitierten Ägypten-Box, die erst noch erscheinen wird, kann sich der Leser selbst ein Bild davon machen, wie viel Einfluss die Illustrationen auf die jeweilige Stimmung des Bandes haben.
Relativ bescheiden nimmt sich dagegen der Raum aus, der für die Cover der hauseigenen Zeitschrift Cthuloide Welten reserviert ist. Das mag wohl hauptsächlich daran liegen das Escher hier nicht alleine verantwortlich war, sondern mit Francois Launet, Jeff Remmer und anderen talentierten Illustratoren zusammen gearbeitet hat. Auch sind die Abbildungen wesentlich kleiner, so dass leider nicht alle Details gut sichtbar sind. Zur gewohnten Präsentationsform geht der Band dann wieder bei den Titelbildern der Reihe Cthuloide Welten Bibliothek über. Auch ein Blick auf die englische Variante des Magazins darf hierbei nicht fehlen und als kleine Besonderheit findet sich noch ein Cover für den nie erschienenen Band „München leuchtet“. Ganz andere Wege im Design beschreitet Escher bei seinen Entwürfen zur Serie Cthulhu Now. Die Cover wirken hier zwar immer noch bedrohlich und vermitteln eine beklemmende Atmosphäre, wirken aber durch den vorherrschenden Schwarz-Weiß-Kontrast und die reduzierten Bildelemente wesentlich aufgeräumter. Auch hier folgt die Aufteilung des Kapitels wieder dem bekannten Schema und präsentiert die Cover in ihrer vollen Pracht. Der Vollständigkeit halber ist auf zwei Seiten auch das kurzlebige Cthulhu-Setting Wolfgang Hohlbeins Der Hexer von Salem vertreten, wobei hier Les Edwards der Hauptverantwortliche war. Den Rest des Bandes nehmen verschiedene Projekte ein, zu denen Manfred Escher das Kozept und Artwork beigesteuert hat, so z.B. die Neuauflage des viktorianischen Detektivrollenspiels Private Eye, die erste CD der Musica Cthulhiana oder auch verschiedene Online-Präsenzen.

Mit Cthulhu Design legt Manfred Escher eine umfassende Sammlung seiner Arbeiten für Pegasus Press und darüber hinaus vor, und macht dabei deutlich, welchen großen Anteil an der Gesamtwirkung er auf das Cthulhu-Rollenspiel hatte. Bis zu einem gewissen Grad folgen seine Arbeiten zwar meist einem ähnlichen Schema, dennoch gelingt es ihm sich nicht zu wiederholen und auch die grobe Thematik des jeweiligen Bandes gelungen einzufangen. Dies erreicht er durch die passende Auswahl der verschiedenen Bildelemente und ihre Anordnung ebenso wie durch die Verwendung einer recht limitierten Farbpalette. So wurden ausgesprochen stimmige Cover geschaffen, die zudem noch immer einen Bezug zum Werk Lovecrafts erkennen lassen. Lediglich die teilweise doch sehr klein geratenen Cover der Cthuloide Welten-Reihe lassen sich hier bemängeln, zudem hätten mich einige Informationen zum Entstehungsprozess bei der einen oder anderen Arbeit interessiert, doch schmälern diese Punkte das Vergnügen beim Durchblättern dieses Bandes nur unwesentlich.
Sowohl Druck als auch Verarbeitung machen einen soliden Eindruck und runden das ausgesprochen gute Gesamtbild dieses Bandes würdig ab.

Eine rundum gelungene Sammlung sämtlicher Cover des Rollenspiels der letzten zehn Jahre! Für Cthulhu-Komplettisten sowieso ein Muss, aber auch für angehende Designer eine schöne Inspirationsquelle.

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